Hallo und herzlich willkommen zum nunmehr  schon dritten Video zur Echolette NG-51S.   Dieses Mal wollen wir uns mit dem Echolette  Oszillator beschäftigen. Ja und ich denke,   wir können ganz grob sagen, dass wir mit diesem  Video in der Mitte diese Serie angekommen sein   werden. Ich schätze mal, zwei weitere Folgen  wird es brauchen, bis wir das Gerät vollständig   besprochen haben. Ja und auch wenn das letzte  Video jetzt schon sieben Monate her ist: Ihr seht,   es lohnt sich dran zu bleiben! Öfter mal hier  vorbei zu schauen weil es werden definitiv   noch weitere Inhalte zu diesem Thema und auch zu  anderen kommen. Und wer keine Zeit hat, regelmäßig   vorbei zu schauen, der kann natürlich diesen Kanal  auch abonnieren - dann verpasst ihr kein Video   mehr. Gut, also dann gehen wir jetzt mal in medias  res und schauen uns den "Echolette-Oszillator"   genauer an. Wir werden uns dann natürlich zuerst  einmal anschauen, was die Hintergründe sind:   Was ist ein Oszillator? Wozu brauchen wir Ihn  vor allen Dingen in Tonbandanwendungen? Und wir   werden uns natürlich relativ genau die Schaltung  anschauen. Dazu muss ich noch ganz kurz sagen,   wir werden einige Aspekte der Schaltung in diesem  Video etwas schneller überspringen und dann nicht   ganz so im Detail reinschauen, aber es gibt eine  absolut detaillierte Beschreibung auf meiner   Homepage und zwar diese Beschreibung wird es in  Deutsch und in Englisch geben und die Links zu   diesen PDF Dateien, die ihr runterladen könnt, die  findet ihr in der Videobeschreibung unterhalb von   diesem Video. Gut, was ist ein Oszillator?  Da können wir uns mal über die Wikipedia   annähern. Ich habe hier mal wiedergegeben, einen  Eintrag aus der deutschen und aus der englischen   Wikipedia und da steht im Prinzip drin, dass  ein Oszillator zwischen zwei Zustandsgrößen hin   und her schaukelt. "Oszilliert", von lateinisch  "oszillare" - das heißt schaukeln. Und dieses hin   und her schwingen zwischen zwei Zustandsgrößen  findet in der Regel um einen zentralen Punkt   statt, also den Ruhepunkt so eines Systems. Ja  und wer da jetzt beim Schaukeln natürlich an eine   Schaukel denkt, der ist auch nicht ganz falsch.  Eine Schaukel kann nach vorne und nach hinten   schwingen und wenn niemand auf ihr schaukelt, dann  hängt sie an den Seilen gerade nach unten. Das ist   der Ruhepunkt und da hat man schon eine gewisse  Vorstellung, was so ein Oszillator sein kann.   Bleiben wir noch einen Moment mal bei so einem  mechanischen Oszillator und gucken uns hierzu   noch zwei andere Beispiele an, um das Prinzip  vielleicht noch ein bisschen zu verdeutlichen. Wir sehen uns jetzt gleich zwei Videobeispiele  an von mechanischen Oszillatoren oder von Dingen   die auch Oszillatoren sind: Einmal ist  eine Metallscheibe zwischen zwei Federn   aufgehangen und wenn die Federn in Ruhe sind,  dann ist die Metallscheibe eben in der Mitte.   Und wir können das jetzt mit einer Hand in  irgendeine von beiden Richtungen auslenken   und loslassen und dann schwingt diese  Scheibe an den Federn hin und her.   Und das andere Beispiel für einen mechanischen  Oszillator ist das Pendel in so einer Tischuhr. Beide Beispiele für einen mechanischen Oszillator  beschreiben im Prinzip solche Oszillatoren mit   einer gedämpften Schwingung. Das heißt, wenn  wir diese Metallscheibe zwischen den Federn   einmal auslenken - also da praktisch durch das  Ziehen in eine Richtung Kraft hineinstecken und   loslassen - dann wird diese Schwingung mit der  Zeit abebben; es ist eine sogenannte gedämpfte   Schwingung, weil natürlich auch Reibungsverluste  zwischen den Federn da sind. Wir haben auch   gewisse Verluste dadurch, dass die Feder sich auch  durch die Luft bewegt. Also diese Schwingung wird   irgendwann wieder zum Stillstand kommen, wenn  wir dann nicht weiterhin Energie hineinstecken.   Also zum Beispiel durch ein erneutes Auslenken mit  der Hand. Oder bei der Uhr, die Älteren wissen das   vielleicht noch - man muss dann natürlich, damit  dieses Pendel auf ewig weiter schwingt, muss man   natürlich hin und wieder vorne mit einem großen  Schlüssel eine Feder immer wieder aufziehen. Sonst   würde dieses Pendel natürlich auch irgendwann  stehen bleiben und die Uhr bewegt sich nicht   mehr. Ja und wenn wir uns jetzt den Oszillator  mal in der Elektrotechnik angucken und unserem   eigentlichen Thema wieder etwas näher kommen, dann  gibt es da natürlich auch eine ganze Reihe von   Schwingungserzeugern und diese kann man zunächst  einmal unterscheiden nach der Art der Schwingung,   die sie erzeugen. Und in der Audiotechnik trifft  man hier auf unterschiedliche Oszillatoren,   die eben in der Regel vier größere  unterschiedliche Wellenformen erzeugen.   Wir sehen das hier: ein Rechteck-Generator.  der erzeugt ein Rechteck. Sägezahn-Generator   erzeugt einen Sägezahn. Dreieck-Generator erzeugt  eine Welle, die so eine dreieckige Form hat und   zuletzt der Sinus-Generator, der eben so einen  Sinus erzeugt, wie wir ihn ganz unten sehen.   Was jetzt hier wichtig ist, auch im Hinterkopf  zu behalten für das spätere Verständnis des   Echolette Oszillators ist, dass nur der reine  Sinuston aus einer einzigen Frequenz besteht.   Alle anderen Schwingungen, die wir hier sehen:  Rechteck, Sägezahn und Dreieck - die bestehen   mehr oder weniger aus einem breitbandigen  Frequenzgemisch mit einem mehr oder weniger   ausgeprägten Oberton-Spektrum. Ja und das Angebot  von Oszillatoren und Oszillator-Schaltungen in der   Elektrotechnik ist leider riesig. Man sieht  das hier in einer kleinen Tabelle, die ich   auch aus der Wikipedia habe. Es gibt eine Menge  Oszillatorschaltungen, aber für den Echolette   -Oszillator, den wir uns heute anschauen, sind  tatsächlich nur sehr wenige dieser Stichworte,   die man hier in der Wikipedia sieht, überhaupt  relevant oder inhaltlich von Interesse. Ich   habe die mal rot unterstrichen, diejenigen aus  denen wir tatsächlich etwas für den Echolette   Oszillator rausziehen könnten. Andere Stichworte,  die uns helfen würden, die Oszillatorschaltung in   der Echolette NG-51 S ein bisschen besser  zu verstehen, die fehlen lustigerweise   in dieser Wikipedia Auflistung. Das wäre zum  Beispiel dieser "Abraham-Bloch Multivibrator",   der uns da beim Verständnis durchaus helfen  könnte, wenn er denn hier in der Wikipedia z.B   stehen würde. Aber eins zu eins findet man den  Echolette-Oszillator hier überhaupt nicht und   deswegen lohnt sich das schon, wenn wir uns das  Ganze jetzt mal ein bisschen genauer anschauen.   Ich habe euch hier mal ein paar Beispiele aus  der Praxis, wie so ein e-technischer Oszillator   aussehen könnte - wobei es nicht ganz stimmt, man  sieht hier zwei Oszillatoren, Oszillator-Platinen,   und der Rest sind im Prinzip nur die Spulen aus  Oszillatoren. Oben links ist zum Beispiel ein   Röhren-Oszillator. Ich nehme mal an, der stammt  aus einem Tonbandgerät, ich weiß es gar nicht mehr   so genau. Unten links ist die Oszillator-Platine  aus einem Dynacord Echocord, der Transistor   Version natürlich. Der findet sich in mehr oder  weniger dieser Form oder auch in Abwandlung im   Echocord Mini, im Echocord Super 75 und 76 und im  Echocord 100 und so weiter und so fort. Und oben   rechts wie gesagt verschiedene Oszillator Spulen  und man sieht da schon Spule und Kondensator,   der da dran hängt. Das hat eine Bewandtnis, die  wir nachher natürlich noch genau erklären werden.   Diese Bilder aber nur mal zu Illustration,  wie unterschiedlich solche Oszillatoren in   Tonbandgeräten und Bandechos ausschauen können.  Ja und warum wird dieser Oszillator nun gebraucht?   Da schauen wir uns mal ganz vereinfacht ein paar  physikalische Grundlagen an. Das kennt vielleicht   jeder noch aus der Schule: Wenn wir ein Magneten  haben, zum Beispiel einen Stabmagneten, einen   Balkenmagneten und wir bringen einen Nagel aus  Eisen oder eine Schraube aus Eisen in dessen Nähe,   dann wird die von diesem Magneten angezogen. Aber  es gibt noch einen zweiten Effekt und zwar dieser   Eisennagel oder diese Eisenschraube, die sind wenn  wir sie in die Nähe des Magneten gebracht haben,   selbst magnetisch geworden. Ja und wenn wir  uns diesen Zustand oder diesen Zusammenhang   mal vor Augen führen, dann können wir uns auch  folgendes kleines Gedankenexperiment ausdenken:   Gehen wir mal davon aus, wir haben ein Magnetfeld,  das von einer Spule ausgestrahlt wird. Und zwar   diese Spule strahlt ein Magnetfeld aus, weil  sie von einem Gleichstrom durchflossen wird.   also zum Beispiel wir haben an die Spule eine  Batterie angeschlossen. Und wir können diese   Gleichstromerregung der Spule entweder verstärken  oder abschwächen, also indem man zum Beispiel die   Spannung erhöht oder herabsetzt und man kann auch  die Richtung dieser Gleichstromerregung ändern,   zum Beispiel indem wir unsere Batterie  eben umpolen, also andersrum anschließen.   Und wenn wir jetzt, wie im eben dargestellten  Beispiel aus der Schule, diesen Eisennagel oder   eine Eisenschraube in die Nähe dieses Magnetfeldes  bringen, dann kann man messen a) die Stärke des   Magnetfeldes, wie es sich um diesen Eisennagel  herum darstellt und wir können b) die magnetische   Flussdichte messen, also den magnetischen Fluss,  der dadurch zustande kommt, dass das Magnetfeld   durch diesen Eisennagel hindurch fließt. Ja und  wenn wir diese beiden Zusammenhänge jetzt mal auf   einem Blatt Papier in einen Graphen eintragen,  dann kommt dann immer etwas dabei heraus,   was so wie dieses Diagramm links aussieht. Nämlich  so etwas schleifenförmiges. Diese Schleifen nennt   man "Hystereseschleifen" und die sehen im Prinzip  bei jedem magnetisierbaren Werkstoff etwas anders   aus. Also Eisennagel, Eisenschraube oder auch  ein Stück Tonband, das ja auch bedampft ist mit   so einer magnetisierbaren Schicht. Die sehen  für jedes dieser Werkstücke etwas anders aus,   aber immer so schleifenförmig. Das erste,  was wir an dieser Schleife sehen können ist,   dass der Zusammenhang von magnetischer  Feldstärke und dem magnetischen Fluss,   den diese Feldstärke bewirkt, in dem Werkstück.  Dass dieser Zusammenhang nicht immer linear ist.   Das heißt, wir haben hier schon auch Bereiche, in  denen der Zusammenhang linear ist. Also ich erhöhe   die magnetische Feldstärke und der magnetische  Fluss oder die magnetische Flussdichte steigt   linear dazu an. Aber wir haben hier eben  auch Bereiche, wo diese Linearität nicht   mehr gegeben ist. Wir können hier die Feldstärke  erhöhen, wie wir wollen, es steigt hier nicht mehr   immer weiter linear an. Sondern die magnetische  Flussdichte scheint hier in einer Art Sättigung   rein zu laufen. Also der Anstieg wird flacher  und irgendwann ist auch gar kein Anstieg mehr da.   Dann geht einfach nicht mehr. Also man kann einen  Eisennagel nicht mehr immer stärker magnetisieren,   weil irgendwann ist er voll magnetisiert. Dann  sind alle magnetisierbaren Teilchen in diesem   Werkstück, sind im Magnetfeld ausgerichtet und  mehr geht halt einfach nicht. Das ist beim Tonband   auch ganz genauso; man kann es vollmagnetisieren  und das war's dann. Ja und wie gesagt, dieser   Zusammenhang von H und B ist nicht unbedingt immer  linear. Eine doppelte magnetische Feldstärke sorgt   nicht grundsätzlich überall für eine doppelt so  starke magnetische Flussdichte. Sondern es tritt   eben eine Sättigung ein und das ist dieser rot  markierte Bereich hier. Nimmt die magnetische   Feldstärke ab, dann geht B aber nicht auf den  Ursprungspunkt zurück. Also wir haben ja hier   in der Mitte unseren Ursprungspunkt, wo das  Ganze angefangen hat. Sondern es verbleibt   eine Restmagnetisierung. Man kann sich das hier  in der Darstellung so vorstellen. Wenn wir das   Werkstück aufmagnetisieren, dann folgt ist dieser  Kurve hier bis in die Sättigung und wenn wir das   Magnetfeldern abschalten dann geht es nicht auf  dieser Kurve wieder zum Ursprungspunkt zurück,   sondern es geht auf dieser Hystereseschleife auf  diesem Schenkel zurück und es verbleibt genau hier   eine gewisse Restmagnetisierung, die sogenannte  "Remanenz". Und das ist natürlich der Grund,   warum auf einem bespielten Tonband  auch noch Musik aufgenommen bleibt,   wenn wir das Tonbandgerät ausschalten oder  aber das Tonband aus dem Gerät rausnehmen und   in den Schrank legen. Also die Musik bleibt  hier drauf. Um diese Remanenz aufzuheben,   bedarf es eines neuen magnetischen Feldes  mit entgegengesetzter Feldrichtung und einer   entsprechenden Stärke, das ist die sogenannte  "Koerzitivkraft", die wir aufwenden müssen, damit   die Restmagnetisierung in dem Werkstoff irgendwann  wieder hier im Zentrum oder im Schnittpunkt der   Koordinaten ist und damit null ist. Und das  Werkstück damit nicht mehr magnetisch ist.   Ja, machen wir hier mal eine ganz kurze  Pause und gehen in die Geschichte zurück:   Man hat Gleichstrom oder die von Gleichstrom  erzeugten Magnetfelder schon sehr früh zur   Löschung von zunächst Drähten und dann auch  Magnetbändern verwendet, allerdings die Löschung   eines Magnetbandes mit Gleichstrom oder mit  Gleichfeldern fügt ein hörbares Grundrauschen auf   dem Band hinzu, das man dann auch in den Aufnahmen  hört. Weil eben dieser Aufsprechwechselstrom,   der bei der Aufnahme auf das Band aufgezeichnet  wird, der ist normalerweise nicht stark genug,   um diese remante Magnetisierung durch die  Gleichfeldlöschung gänzlich zu überschreiben.   Das heißt, man hört von der Löschung im  Hintergrund immer so ein diffuses Rauschen.   Ja und erste US-amerikanische Patente bezüglich  der Wechselstromlöschung bei Drahtrekordern,   die gab es interessanter Weise auch schon  den 1920er Jahren, aber die geraten wieder   in Vergessenheit, weil sich eben dieses Verfahren  zur Drahtaufzeichnung nie so richtig durchgesetzt   hat. Also man muss dazu sagen, im Heimbereich  gab es auch in Deutschland bis in die 50er   Jahre Drahttongeräte, in denen wirklich  Musik auf so einen kleinen magnetisierbaren   Eisendraht aufgezeichnet wurde. Und diese Geräte  standen auch in Konkurrenz zum Tonbandgerät,   aber das Ganze hat sich verlaufen, es hat  sich nicht auf breiter Front durchgesetzt. Und   1940/1941 hat man dieses HF-Verfahren, also dieses  Löschverfahren durch Hochfrequenzwechselstrom,   hat man in Deutschland wieder entdeckt. Und zwar  haben das wiederentdeckt ein Dr. Hans-Joachim   von Braunmühl und Dr. Weber in Berlin. Das ist  ganz interessant, wenn man diese Geschichte im   Internet mal nachliest. Angeblich, wie bei so  vielen Entdeckungen, war da der Zufall wieder   stark beteiligt. Aber das würde jetzt in diesem  Video zu weit führen, aber die Geschichte ist   ganz interessant mal nachzulesen. Zurück zu den  physikalischen Grundlagen: Fassen wir nochmal   die Merkmale des Hochfrequenz-Löschverfahrens  zusammen. Also die Löschung, die Entmagnetisierung   erfolgt hier nicht mehr durch ein Gleichfeld,  sondern durch ein steigendes und fallendes   Wechselfeld. Wie muss man sich jetzt steigend  und fallend vorstellen? Das Wechselfeld steigt,   wenn sich das Tonband dem Löschkopf nähert.  Also wir haben ja einen Bandtransport,   das Band bewegt sich auf den Löschkopf zu und wenn  es am Löschkopf vorbei ist, bewegt sich wieder   vom Löschkopf weg. Und steigend ist es, wenn das  Band sich dem Löschkopf nähert und fallend, wenn   es sich entsprechend vom Löschkopf entfernt. Und  dabei ist tatsächlich der Abstand zum Kopf immer   ganz entscheidend. Ja und ein Wechselfeld: wir  haben eine hohe Frequenz bei diesem Wechselfeld,   also viele Ummagnetisierungen pro Zeitabschnitt  und die magnetisierbaren Partikel in dem   Werkstoff Tonband, die werden mehrfach bis  zur Sättigung magnetisiert und entmagnetisiert   und somit wieder in Unordnung gebracht.  Also diese Unordnung, die im Prinzip ja   der Ausgangszustand des Tonbandes ist. Und die  Stärke des Löschwechselfeldes muss natürlich   größer sein als das Feld, das zuvor für die  Aufsprechmagnetisierung verwendet wurde.   Das heißt, man muss da mit viel mehr Power  an diese Löschung ran als bei der Aufnahme,   weil sonst könnte man die Aufnahme  nicht vollständig wieder entfernen.   Ja und die fallende Stärke des Wechselfeldes  eröffnet bei jedem Schwingungsdurchlauf eine   engere Hysterese Schleife, bis sich im  Schnittpunkt der Achsen die vollkommene   Entmagnetisierung ergibt. Ja, wie können wir uns  das jetzt wieder bildlich vorstellen? Also wir   haben wie gesagt wieder diese Hysterese-Schleifen  hier und wir sehen, dass da immer engere   Hysterese-Schleifen sich auftun. Und das geschieht  dadurch, wir haben hier Magnetisierung und   Ummagnetisierung und das Band bewegt sich langsam  vom Löschkopf weg und dadurch wird eine immer   engere Hysterese-Schleife eröffnet. Sie wird immer  enger und immer enger, je weiter das Band sich   vom Löschkopf entfernt und irgendwann kommt das  Ganze dann tatsächlich wieder bei der kompletten   Entmagnetisierung hier im Schnittpunkt der Geraden  heraus. Ja und das ist auch der Grund, warum man   bei so einer Löschdrossel, mit der man auch  die Köpfe entmagnetisieren kann, diese Drossel   langsam von den Köpfen entfernen soll, bevor man  sie ausschaltet. Das ist auch genau das gleiche.   Es wird eine immer engere Hysterese-Schleife  aufgetan, bis das Werkstück - in dem Fall dann der   Kopf - komplett entmagnetisiert ist. Ja und jetzt  spielen wir also eine Hochfrequenz auf dieses Band   auf. Ist das nicht ein Problem? Nö! Eigentlich  nicht, weil die Hochfrequenz ist natürlich nicht   hörbar. Wir bewegen uns ja da irgendwo im Bereich  von 50 Kilohertz. Also wir sehen das jetzt gleich   noch etwas genauer und das hören wir Menschen  normalerweise nicht mehr - vielleicht kann das   Batman noch, das weiß ich nicht. Aber die  Kraftfelder dieser Hochfrequenz, die treten   aufgrund des sogenannten Skin-Effektes ohnehin  nicht sehr tief in das Band ein und die bleiben   auch nicht sehr lange auf dem Band erhalten.  Das heißt, diese Hochfrequenz, die bleibt nicht   erhalten, wenn wir das Band aus dem Tonbandgerät  rausnehmen, sondern die ist nach wenigen Momenten   schon gar nicht mehr da. Ja und wie muss man jetzt  diese Hochfrequenz, die der Oszillator erzeugt,   eigentlich dimensionieren? Einerseits ist die  Vormagnetisierungsfrequenz so niedrig zu wählen,   dass die im Sprechkopf auftretenden HF-Verluste  klein bleiben. Also wir haben so ähnlich wie wir   das auch damals schon beim Trafo besprochen haben,  wir haben einfach gewisse Verluste in so einer   Spule und je höher die Frequenz geht, desto höher  sind die Verluste normalerweise. Und deswegen muss   man schauen, dass die Vormagnetisierungsfrequenz  nicht endlos hoch ist, weil sonst auch die   Verluste relativ hoch werden und wir müssen  einfach mehr reinstecken, um den gleichen   Effekt zu erzielen. Aber andererseits soll diese  Vormagnetisierungsfrequenz so groß sein, dass es   nicht zu einer Kombinationsbildung zwischen den  Oberwellen unserer Musik, die wir aufnehmen und   der Grundwelle dieser Vormagnetisierungsfrequenz  kommt. Das heißt, wenn wir heute zum Beispiel eine   Gitarre auf Tonband aufnehmen oder durch unser  Bandecho schicken, besteht dieser Gitarrenton   ja nicht nur aus der Grundfrequenz, also  die Seite schwingt ja nicht nur mit ihrer   Grundfrequenz. Sondern die Klangfarbe, das was wir  eigentlich haben wollen, die entsteht ja dadurch,   dass da ein charakteristisches Obertonspektrum,  also Vielfache von der Grundfrequenz von den   Grundfrequenzen auftreten. Und wenn wir diese HF  Frequenz zu niedrig wählen würden, dann könnte   es schon sein, dass irgendein Oberton vielleicht  der dritte, vierte, fünf Oberton von einem Ton,   den wir auf der Gitarre spielen, in den Bereich  kommt in dem auch der Grundton der HF liegt. Und   dann würde es zur Kombination kommen und dann  gibt es unter Umständen sehr unschöne Effekte,   wo sich die beiden Signale gegenseitig  abschwächen oder überhöhen. Ja und das würde das,   was wir aufnehmen, doch auch stark verfälschen  und deswegen ist es immer ein Balanceakt. Die   sogenannte "rule of thumb", also die Daumenregel  sagt, dass die Vormagnetisierungsfrequenz,   dass diese fünf Mal f0 der vom Gerät übertragenen  höchsten Grenzfrequenz ist. Was bedeutet das   jetzt? Wenn wir zum Beispiel davon ausgehen, dass  die höchste Grenzfrequenz, die unser Bandecho noch   überträgt, 12 Kilohertz ist, dann sollten wir  die HF so wählen, dass sie 5 x 12 Kilohertz ist.   Dann beharkt sich das Ganze nicht und  wir haben genau die richtige HF-Frequenz,   die wir für Aufnahmen und Löschung benötigen.  Ja und für die NG-51S würde das bedeuten,   was ich eben schon als Beispiel genommen  habe: Hier ist als Frequenzgang angegeben,   dass Echo/Nachhall bis 12 Kilohertz übertragen  werden sollen. Also 5 x 12 Kilohertz,   da sind wir so ca. bei 60 Kilohertz, die  die HF-Frequenz bei der NG-51S sein sollte.   Ja, mehr dazu kommt noch etwas später in diesem  Beitrag, aber viel mehr dazu kommt noch in einem   späteren Video, in dem wir uns die Tonköpfe  genauer anschauen. Weil da ist dieses Thema mit   den Hystereseschleifen und der HF auch noch einmal  wichtig, aber das werden wir da dann wirklich im   Detail besprechen. Ja und wir hatten am Anfang ja  viel darüber gesprochen, dass die HF zur Löschung   verwendet wird. Aber nicht nur zur Löschung,  sie wird auch für die Aufnahme verwendet. Warum?   Die Vormagnetisierung durch Hochfrequenz sorgt im  Prinzip auch für einen besseren Rauschabstand, für   eine deutliche Verbesserung der Wiedergabe höhere  Frequenzen und damit einhergehend auch weniger   Verzerrungen (der sogenannte Klirr). Deswegen  ist sie nicht nur für die Löschung interessant,   sondern auch für die Aufnahme. Also das haben  auch die Herrn Braunmühl und Weber herausgefunden,   dass sich die Sachen einfach besser anhören,  wenn man da die HF auch für die Aufnahme hinzu   mischt. Ja und die Hochfrequenz und  die Niederfrequenz, also das was wir   aufnehmen möchten, die werden dabei einfach auf  dieselbe Leitung gegeben und somit gemischt. Ja   wie muss man sich das vorstellen, wenn die  einfach auf die gleiche Leitung eingespielt   werden? Man muss sich das so vorstellen, wie  links auf dem Bild. Also wir haben einmal   die Kurve für den Niederfrequenzstrom und darunter  einmal für den Vormagnetisierungsstrom. Und der   Niederfrequenzstrom, der wird sozusagen zur  Hüllkurve des Vormagnetisierungsstroms. Also   man sieht es da, hier ist der Niederfrequenzstrom.  Das sind praktisch die äußeren Linien und das wird   die Hüllkurve, innerhalb derer die Hochfrequenz  zu finden ist. So muss man sich das bildlich   vorstellen. Ja und die HF-Vormagnetisierung, die  setzt den Arbeitspunkt, man kennt es auch unter   dem Begriff "Bias", auf der Hysterese-Schleife,  die für das spezielle Magnetbandmaterial gültig   ist. Und es setzt den Bias eben für das  aufsprechen unserer Musik, die wir auf das   Tonband aufzeichnen wollen, oder die wir über das  Tonband übertragen möchten. Und was heißt "Bias"   in dem Punkt? Der Bias wird gesetzt innerhalb des  linearen Bereiches der Hysterese-Schleife, der ist   hier rot markiert. Das heißt, die HF sorgt dafür,  dass wir diese Bereiche hier, die stark verzerren,   also wo die Klangwiedergabe nicht mehr linear  ist, wo die Physik dieses Tonbandes praktisch   unsere Tonrelation zueinander verzerren würde.  Wo das einfach nicht mehr stimmt, mit den Höhen,   mit dem Verhältnis von Höhen zu Bässen und so  weiter. Diese Bereiche wollen wir außen vor   lassen und die HF hilft uns, dass wir aus diesem  linearen Bereich hier gar nicht mehr herauskommen.   Aber auch wieder mehr dazu später in einer anderen  Betrachtung, wenn wir uns die Tonköpfe genauer   anschauen. Noch einmal zurück zur Geschichte: Wenn  wir uns mal die Schaltbilder der Echolette-Geräte   anschauen, der Echolette-Bandechos, da finden  wir interessanterweise im Internet ein einziges   Schaltbild zu einem potenziellen Vorgängermodell  "NG2". Das NG2 habe ich noch nie gesehen, ich bin   mir nicht sicher, ob es überhaupt jemand jemals  schon gesehen hat in den letzten Jahrzehnten. Auf   jeden Fall ist dieses eine Schaltbild erhalten  und da findet sich noch eine vollkommen andere   Oszillatorschaltung als die, mit der wir  uns heute beschäftigen. Also wir sehen,   die ist um eine einzelne Pentode, eine EL84, herum  aufgebaut. Aber schon in den nächsten Modellen   NG-4 und NG-41, da finden wir schon das, was ich  als den "Echolette-Oszillator" bezeichnen möchte,   also der bekannte Aufbau. Die NG-41, das  war ein direkter Zeitzeuge der ersten NG-51,   die haben sich überschnitten, die  Verkäufe, die wurden zu selben   Zeit verkauft. Ja und hier haben wir mal ein  das ist der gleiche Oszillator. Was sich  lustigerweise immer mal wieder ändert ist der   Wert dieses Kathodenwiderstandes. Hier ist einmal  500 Ohm, da ist er 470 Ohm. Also wenn man bedenkt,   dass die Widerstände ja normalerweise plus/minus  5% Toleranz haben, dann ist dieser Unterschied von   30 Ohm jetzt nicht wirklich Kriegsentscheidend.  Ich bin mir auch nicht sicher, ob die 500 Ohm   als Widerstand in einer von den E-Reihen  drin ist. Also 470 auf jeden Fall. Also,   ich weiß nicht ob das wirklich 500 Ohm waren  oder ob das immer schon 470 Ohm waren. Ist wie   gesagt egal, also diesen Unterschiede kann man  komplett vernachlässigen. Ja mit der NG-51A,   also der Modellpflege mit dem Platinen, hat sich  das Schaltbild dieses Oszillators im weiteren   Sinne etwas geändert. Es kam ein Widerstand R81  und ein Kondensator C47 dazu. Ja die sind mehr   oder weniger zu Funkenlöschung, oder auch anders  ausgedrückt zur Schaltknacksvermeidung, denn es   werden hier ja durch den Nachhall-Ein/Aus-Schalter  immerhin fast 300 Volt und eine Induktivität   geschaltet. Ja und wenn da der Schalter auf und  zu geht, da kann schon mal ein Funken überspringen   und Funken fliegen. Und das hört man auch und  ist auch natürlich für den Schalter nicht allzu   gut und ich nehme an, dass sie das deswegen  dann in der Modellpflege eingebaut haben. Ja,   das Nachfolgemodell der NG-51, die E51, auch das  letzte Röhren-Bandecho, auf dem "Echolette" stand.   Das ist im Prinzip wie die NG-51 in der zweiten  Modellreihe mit dem Platinen, aber da hat man   das Schaltbild eben komplett neu gezeichnet. Da  sieht es so aus. Ja, es macht auch mal Sinn, sich   die Konkurrenz aus der Zeit anzuschauen: Was haben  zum Beispiel die Leute von Dynacord gemacht? Wir   haben hier mal einen Schaltplanausschnitt aus dem  Dynacord Echocord und wie wir sehen ist das mehr   oder weniger auch exakt der gleiche Oszillator  - mit ein paar kleineren Unterschieden. Dynacord   hat noch einen Kathoden-Bypass-Kondensator  hinzugefügt, den gibt's bei der Echolette   nicht. Die Spannung ist minimal geringer als  bei Klemt und wir sehen da oben bei diesem   sogenannten Schwingkreis, also die Spule und der  Kondensator C37, die haben andere Werte. Also der   Kondensator auf jeden Fall, das haben wir auf dem  Schaltplan stehen, das sind 600 Pikofarad statt   1000 Pikofarad bei der Echolette. Aber alleine  schon deswegen, dass dieser Kondensator nur etwas   mehr als halb so einen hohen Wert hat, müsste  die Spuleninduktivität auch eine andere sein,   wenn denn Dynacord auf die das gleiche  HF-Frequenz abzielt. Weil, wir werden sehen,   die beiden stehen im engen Zusammenhang. Also  hier sind Spule und Kondensator vermutlich auch   ein bisschen anders. Ja und woher kommt denn  das, dass die das genauso gleich gemacht haben?   Die Ähnlichkeit kommt vermutlich nicht ganz von  Ungefähr, weil wenn man mal nach rechts schaut,   dann hat man da das allererste Echocord-Modell.  Das Bild habe ich aus den Veröffentlichungen von   Hans Ohms rausgezogen. Und man sieht hier ganz  eindeutig: das allererste Echocord Super war ein   Lizenzbau der von Klemt ausgeführt worden ist. Und  es ist eigentlich nichts anderes gewesen als eine   NG-51S mit einer schwarzen Dynacord-Frontplatte.  Und ja, innen war vermutlich auch 100% NG-51S. Dynacord ist ja dann andere Wegen  gegangen, also das Echocord hat eine ganz   andere Schaltung als die NG-51S. Aber zumindest  den Oszillator scheinen sie mit wenigen   Abweichungen übernommen zu haben. Bevor wir  jetzt mal in die Schaltung einsteigen und in   die Details der Schaltung, möchte ich auf zwei  Dinge noch hinweisen: Ich habe mir einfach so   ein paar Testsaufbauten oder ja, Modellaufbauten,  zu diesem Oszillator erarbeitet, wo ich dann auch   die Messungen durchgeführt habe. Und das kann  man theoretisch auch zu Hause nachbauen. Der   Echolette-Oszillator eignet sich nämlich ganz gut  für Versuche mit reduzierter Betriebsspannung und   ich habe einmal so ein Aufbau auf einem Steckbrett  gehabt. Das kann man machen, muss man aber nicht,   da werde ich nachher auch noch ein paar Worte  zu sagen, wo bei diesen Steckbrett-Aufbauten die   Probleme liegen, wenn man da Hochfrequenz Sachen  mit versucht umzusetzen. Und ich habe einmal,   das sieht man rechts unten, die Kondensatoren  und Widerstände direkt an einen Röhrensockel   drangelötet. Und diese beiden Versuche habe ich  halt mit deutlich reduzierter Anodenspannung   betrieben, nämlich nur noch 30 Volt. Und die  Heizspannung von 6,3 Volt AC, Wechselspannung,   habe ich aus meinem Regel-Trenntrafo einfach  rausgezogen. Aber alle Oszilloskop-Bilder in   dieser Präsentation, die sind aus diesen beiden  Versuchsschaltungen praktisch abgenommen. Ja   hier ist noch mal eine Detailansicht von  dem Steckbrett-Aufbau. Also ich habe mir   da natürlich einen Röhrensockel für Breadboards  besorgt, den man dann einfach reinstecken kann.   Ja und das grün-gelbe Kabel, was man ganz links  sieht, darüber wird extern die Oszillatorspule   angebunden, weil die kann man natürlich nicht  auf das Steckbrett draufstecken. Ja und der   Aufbau mit dem Röhrensockel, da ist es im Prinzip  genauso. Wir haben alles am Röhrensockel, aber die   Spule wird hier auch extern angebunden und da  muss man natürlich dann ein paar Kabel ziehen,   auch längere Kabel, um diese Spule anzubinden.  Und das hat einen Einfluss auf den Versuchsaufbau,   wie wir auch gleich noch sehen werden. Ja, gucken  wir mal ganz kurz auf die Röhre des Oszillators,   das ist die ECC82. Mal grundsätzlich zu der  Nomenklatur von diesen Röhren: ECC, also das "E"   steht für Parallelheizung 6,3 Volt. Ein "C" steht  für jeweils eine Triode, also wir haben eine "CC",   eine Doppel-Triode, da sind zwei Trioden in  einem Glaskolben drin. Die "8" steht dafür,   dass diese Röhre einen Novalsockel hat und die  "2" ist eine weitere Typenbezeichnung. Also ECC82,   da weiß man schon genau: Parallelheizung 6,3  Volt, wir haben es mit einer Doppel Triode mit   einem Noval-Sockel zu tun. Ja und die Bezeichnung  in den USA ist eine ganz andere, die heißt 12AU7.   Aber das ist im Prinzip die gleiche Röhre. Der  Anwendungsfall 30 Volt, der fehlt leider in   den Datenblättern der Hersteller, deswegen können  wir uns hier nicht auf Standardwerte stützen. Wir   haben hier ein Beispiel 20 Volt eingezeichnet und  da sehen wir hier, welcher Anodenstrom da fließen   würde, bei einer Gitterspannung von -2 Volt.  Aber unser Anwendungsfall ist nicht ganz da, aber   allein der Vergleich mit der ECC83 zeigt, dass  Versuche mit 30 Volt Anodenspannung und ca. einer   Gittervorspannung von -1 Volt, wie ich sie jetzt  konkret bei meinen Versuchen hatte, mit einer   ECC83 zu gar nichts führen würden. Also man sieht  es hier, bei der ECC83 fließt in dem Bereich,   wie ich das in dem Test verwendet habe, so gut wie  überhaupt kein Anodenstrom. Bei der ECC82 schon.   Und wenn Anodenstrom fließt, dann kann man die  auch für Versuche verwenden. Wiederum fehlt im   Datenblatt natürlich auch der Anwendungsfall,  wie sich das bei -1 Volt Gitter Vorspannung und   bei ca. 30 Volt Anodenspannung verhält, aber es  würde vermutlich irgendwo hier in dem Bereich   liegen. Zwischen diesen beiden Kurven und man  sieht: Hier fließt schon etwas Anodenstrom,   wohingehen da so gut wie gar nichts fließt.  Solche Niederspannungsversuche mit der ECC83   würden zu nichts führen, also das geht  jetzt nur in diesem speziellen Fall. Für   die Verwendung in einem Oszillator ist die ECC82  gut geeignet, da sie eine viel höhere Steilheit,   abgekürzt mit "S", hat als eine ECC83. Also pro  Spannungsänderung am Gitter haben wir einfach eine   größere Anodenstromänderung als bei der ECC83 und  wir werden noch sehen warum, aber so viel vorab:   Linearität ist bei der Verwendung im Oszillator  nicht wirklich ausschlaggebend, da gerade erwartet   wird, dass das entstehende Ausgangssignal ein  Rechteck mit vielen Oberwellen ist. Das heißt:   Verzerrung ist hier durchaus gewollt und hohe  Steilheit befördert das hin und her Schwingen der   beiden Röhrensysteme im Oszillator, wie wir noch  sehen werden. Und deswegen ist die ECC82 mit den   Eigenschaften für diesen Oszillator eigentlich am  besten geeignet. Die Spannungsverstärkung, siehe   hier unten in den Tabellen die Leerlaufverstärkung  "µ", der ECC82 ist weitaus geringer als bei der   ECC83. Das heißt, bei der 82er haben wir bei 100  Volt Anodenspannung 19,5. Und bei der ECC83 ist   das nicht weniger als eine Leerlaufverstärkung  von 100. Also da ist ein deutlicher Unterschied,   aber auf eine hohe Spannungsverstärkung kommt  es ebenfalls im Oszillator überhaupt nicht an,   sondern eher die Höhe bzw. der schnelle Anstieg  des Anodenstroms ist hier das Ausschlaggebende.   Und da hat die ECC82 die Nase vorn. Ja  und last but not least wurde die 82er   auch gezielt als HF-Röhre entwickelt, die 83er  eher als NF-Röhre. Also die findet man viel,   die 83er, in den Vorverstärkern und die 82er  eher für Oszillatoren oder Multivibratoren   oder Schwinger in dem eigentlichen  Sinne. Also jetzt geht es zur Schaltung,   oder jetzt werden wir uns die Schaltung anschauen.  Und dazu trennen wir diese Oszillatorschaltung   mal in ihre zwei Baugruppen auf. Und jetzt  lasse ich die Namen schon mal fallen, wir haben   links einmal den astabilen Multivibrator,  das hat man schon mal gehört, und rechts   einen parallelen LC Schwingkreis. Die beiden  ergeben zusammen unseren Echolette-Oszillator,   aber wir schauen uns die beiden Baugruppen  jetzt mal getrennt voneinander an. Ja an dieser Stelle nochmal der Hinweis:  Ich habe eine sehr, sehr detaillierte   Zusammenfassung geschrieben, die Ihr euch als  PDFs herunterladen könnt - auf Deutsch und auf   Englisch - was jetzt genau Schritt für Schritt  in diesem astabilen Multivibrator passiert. Das   in diesem Video nachzukauen, würde jetzt einfach  den zeitlichen Rahmen, den ich mir gesetzt habe,   sprengen. Und ja, vorlesen muss ich euch das  nicht, ihr könnt das selber lesen. Deswegen hier   nur eine ganz grobe Zusammenfassung. Ja durch die  folgenden Folien, die die genaue Funktionsweise   des astabilen Multivibrators beschreiben, werden  wir uns jetzt mal durchbewegen, vielleicht etwas   schneller, ich werde nicht auf jedes Detail  hier eingehen, aber ihr könnt jedes Detail   nachlesen in den beiden PDFs, die zum Download  bereitstehen in deutscher und in englischer   Sprache. Und da könnt ihr das alles auch noch  mal nachlesen und in Ruhe nachvollziehen.   Also wir haben jetzt hier links unseren  vereinfachten Aufbau dieses astabilen   Multivibrators und wir gucken jetzt mal, was hier  von Zeitpunkt zu Zeitpunkt passiert in dem Moment,   wo wir das Gerät einschalten, also Spannung  auf diese Schaltung geben ,oben markiert mit   B+. In dem Moment, in dem die Betriebsspannung B+  eingeschaltet wird, laden sich erstmal die beiden   Kondensatoren C1 und C2 auf. Und das Aufladen  erfolgt über die jeweiligen Ladekreise. Das heißt,   ein Ladekreis, das ist der Pfad zwischen der  Versorgungsspannung B+ und dem Massepunkt hier   unten, also der Schaltungsmasse. Das heißt, ich  brauche immer + und -, damit der Strom fließt.   Und diese Kondensatoren laden sich über ihre  jeweiligen Ladekreise auf: der hier herum und   der andere hier herum. Das habe ich jetzt hier  rechts mal dargestellt. Der Vollständigkeit   halber ist der Widerstandswert, der zwischen  dem Gitter und der Kathode einer Röhre besteht,   auch als halbe Röhre eingezeichnet, da er  natürlich parallel zu dem Gitterableitwiderstand   liegt. Also er ist wirkungsmäßig da, man könnte  ihn auch weglassen, aber der Vollständigkeit   halber habe ich den mal eingezeichnet. Also das  sind die Ladekreise. C1 lädt sich in dem Moment,   wo wir B+ einschalten hier über den Weg auf und  der C2 lädt sich hierüber auf. Durch das Aufladen   von C1 fällt am Gitterableitwiderstand RG2 eine  positive Spannungsspitze ab und dasselbe passiert   für den Kondensator C2 entsprechend an RG1. Dieser  Impuls sorgt dafür, dass beide Röhren öffnen, also   der Anodenstrom steigt an und beide Anodenspannung  VA1 und VA2 fallen äquivalent zu diesem positiven   Spannungsimpuls, der am Eingang ist, an den  Arbeitswiderständen entsprechend kurz ab.   Ja man könnte jetzt denken: Okay, also jetzt  fangen beide Röhren gleichzeitig an zu arbeiten   und die könnten jetzt parallel in einen Zustand  gehen, wo sie entweder beide voll aussteuern:   also hier fließt der volle Anodenstrom dann  bei beiden Röhren. Oder so irgendwie halb   geöffnet sind, also zumindest irgendeinem  exakt identischen Verlauf folgen. Aber das   trifft nicht zu, denn es gibt normalerweise  winzigste Asymmetrien zwischen zwei Röhren,   auch zwischen zwei Systemen in einer einzigen,  also zwischen den beiden Trioden einer einzelnen   Röhre. Und diese Asymmetrien können sein: Ungleich  starkes Röhrenrauschen, ungleich verteilte   Emissionen entlang der Kathode, usw. Und das sorgt  dafür, dass eben nicht beide Röhren parallel immer   exakt in den gleichen Zustand gehen, weil dann  hätten wir auch keine Oszillation, da hätten   wir nur zwei Röhren, die irgendwie beide parallel  das gleiche machen. Also schauen wir uns mal an,   was stattdessen passiert. Wir nehmen jetzt  mal beispielhaft an, dass der Anodenstrom   IA1 hier, dass der aufgrund irgendwelcher  Asymmetrien zwischen diesen beiden   Röhrensystemen einfach schneller ansteigt als  der Anodenstrom im anderen Röhrenteilsystem.   Das heißt, die Spannung VA1 fällt dann  auch stärker ab als die Spannung VA2. Der Kondensator C1 überträgt diese  negative Spannungsänderung von VA1   nun hier an das Gitter. Also da sieht man  auch so einem kleinen Spannungsabfall.   Ja und dieser Spannungsabfall an RG2, der wird  von der Röhre 2 jetzt verstärkt; hier oben die   Anodenspannung, die steigt entsprechend etwas an  und diese Spannungsänderung wird jetzt nun über   C2 an das Gitter von Röhre 1 übertragen.  Und es wird da auch wiederum verstärkt,   so da haben wir jetzt Spannungsabfall VA1  und das wird auch wieder nach hier drüben   übertragen und es wird wiederum verstärkt - und  man merkt, wo das Ganze hinausläuft. Das heißt,   ein ursprünglich relativ kleiner Spannungsdip,  der durch das Aufladen der Kondensatoren   übertragen wird, der verstärkt sich immer mehr  und immer mehr und eine von diesen Röhren fängt   jetzt an richtig loszulegen. Und verstärkt  sich bis in die Sättigung hinein. Ja und die   Zusammenfassung zu dem Zeitpunkt ist: die Röhre  1 in unserem Beispiel, die steuert voll durch,   das heißt die Anodenspannung VA1 ist auf ihrem  Minimum. Minimum bedeutet natürlich nicht,   dass die auf Null ist, sondern es ist das  Minimum, was jetzt in dieser Beschaltung   zu erreichen ist. Also das ist der unterste  Punkt dieser Anodenspannung, der erreicht wird. Ja, VG2, also das Gitter von der zweiten  Röhre ist in dem Zustand so stark negativ,   dass diese Röhre komplett zu macht. Und VG1, also die Gitterspannung der ersten  Röhre, die ist nahe Massepotenzial, da von   hier drüben auch keinerlei Spannungsänderungen  mehr kommen. Und Massepotenzial hat sie ja über   den Gitterableitwiderstand. Also  eine Röhre ist vollkommen auf,   die andere hat absolut zu gemacht. Und die beiden  Kondensatoren sind immer noch voll aufgeladen. Was jetzt als nächstes passiert, wenn  diese Röhre 1 komplett durchsteuert:   dann sinkt ihr Innenwiderstand sehr stark  ab und der Kondensator C1 kann sich über   die Röhre nach Masse entladen. Analog eben zu  den Ladekreisen gibt es jetzt natürlich auch   Entladekreise. Das sieht mehr oder weniger so aus.  Der Kondensator kann sich über die Röhre entladen,   aber zu diesem Entladekreis gehört  auch der Gitterableitwiderstand RG2   und der Entladestrom durch die Röhre sorgt an  RG2 auch für einen negativen Spannungsabfall.   Das heißt, was nun passiert ist, wenn dieser  Kondensator C1 sich über die Röhre 1 entlädt,   dann sorgt es dafür, dass auch hier an RG2 noch  mal ein negativer Spannungsabfall ist. Und die   Gitterspannung von Röhre 2 wird sehr, sehr  stark in den negativen Bereich verschoben,   also weit davon entfernt, dass diese Röhre sich  öffnen kann. Aber dieser Entladestrom nimmt   natürlich auch nach kurzer Zeit wieder ab und die  Gitterspannung wandert langsam wieder in Richtung   vom Massepotenzial und auf den Bereich zu, wo man  die Röhre aussteuern kann. Und das sorgt jetzt   dafür, dass wenn wir hier bei Punkt A angekommen  sind, die Röhre 2 sich auch langsam wieder öffnet.   Da fängt wieder an ein Anodenstrom zu fließen und  C2 gibt diese negative Spannungsänderung natürlich   wieder an die Röhre 1 oder das Gitter von Röhre 1  weiter und die Röhre 1 schließt sich etwas und so   schwingt dieser Prozess langsam um. Eben weil  die Röhre 1 voll offen oder voll ausgesteuert   und die Röhre 2 war komplett zu und dadurch,  dass sich dieser Kondensator C1 jetzt entlädt,   dreht sich das Blatt wieder. Das heißt, die  Röhre 2 kann wieder leicht öffnen und dadurch   schließt sich Röhre 1 leicht wieder. Und wie  man sich denken kann, passiert jetzt folgendes:   Das Ganze springt langsam um, bis Röhre 2 wieder  voll durchsteuert und Röhre 1 langsam zu ist.   Das heißt, die Schwingung dieses Multivibrators  sorgt letztlich dafür, dass eine Röhre immer voll   durchsteuert und die andere ist komplett zu.  Und im nächsten Moment schwingt das Ganze um,   so dass wie hier in dem Beispiel Röhre 2 voll  durchsteuert und Röhre 1 macht komplett zu. Also   man hat immer abwechselnd eine Röhre auf, eine  zu, eine Röhre auf, eine zu. Und es wechselt   immer hin und her, welche Röhre gerade auf ist und  welche zu. Ja und weil das hin und her wechselt,   aber innerhalb eines in sich geschlossenen  Systems, zeigen beide Röhren an den Anoden   dieselbe Wellenform, aber um 180 Grad zueinander  phasenverschoben. Das heißt, man sieht das hier,   das ist schon die gleiche Wellenform, aber wir  haben da eine Phasenverschiebung um 180 Grad drin.   Und diese Phasenverschiebung um 180 Grad  ist essentiell wichtig für das Schwingen   des Oszillators, denn man nennt das ganze  "Mitkopplung" oder "positives Feedback" - dazu   gleich noch mehr. Jetzt sehen wir hier rechts  ein aus meiner Versuchsschaltung aufgezeichnetes   Oszilloskop-Bild und die Wellenform, die wir  hier sehen wurden eben von diesem Versuchsaufbau   mit dem Steckbrett aufgezeichnet. Sie sind nicht  hundertprozentig ideal, wie wir gleich noch sehen   werden. Das liegt aber daran, dass auf diesem  Steckbrett eigentlich immer Streukapazitäten   präsent sind, also zumal wir ja das ganze ja  auch mit einer Hochfrequenz machen. Das heißt,   wir haben hier auf dem Steckbrett einfach  mit Kapazitäten zu kämpfen, die nicht aus   den Bauteilen, die wir da drauf gesteckt haben,  selbst kommen, sondern die aus dem Steckbrett   selbst kommen. Oder auch wie in diesem Fall:  Ich habe ja die Spule extern anbinden müssen   und die ist ja dann auch mit zwei Kabeln an  das Steckbrett angeschlossen. Diese Kabel haben   auch Kapazitäten, weil sie natürlich auch eine  Länge haben - sind vielleicht nur 20 Zentimeter,   aber so eine 20 cm Laborschnur, die hat halt  auch eine Kapazität, die parallel zu unserem   astabilen Multivibrator liegt. Und die  schlägt sich natürlich dann auch in der   Wellenform nieder. Ja und diese leicht verfälschte  Wellenform, leicht verfälscht im Gegensatz zu dem,   wie sie theoretisch aussehen müsste. Die  liegt eben auch in den Bereichen der Welle,   die durch die kapazitiven Bauteile erzeugt werden.  Dieser Buckel und dieser Dip nach unten und dieser   Buckel, die kommen ja vom Laden und Entladen der  Kondensatoren. Also sind abhängig oder geformt von   den Kapazitäten, die wir in der Schaltung haben  und weil wir hier eben Streukapazitäten haben,   sind genau diese Bereiche nicht exakt genauso  ausgeprägt, wie sie theoretisch sein sollten. Aber   da empfehle ich euch wirklich auch noch mal die  PDF-Dateien anzugucken, weil das was wir eben so   ein bisschen überflogen haben, wie eben eine Röhre  immer schließt und die andere öffnet und sich das   Ganze wieder umschwingt, das ist da natürlich  noch mal alles ganz genau erklärt. Und auch zum   nachvollziehen in Einzelschritten. Ja und diese  Oszillation, also dieses hin und her schwingen,   dass eine Röhre immer offen ist und die andere  zu und dadurch eben dieses Rechtecksignal sich   bildet. Damit da eine dauerhafte und  stabile Oszillation drin ist, müssen da   einige Voraussetzungen vorliegen, die formuliert  sind im Stabilitätskriterium nach Barkhausen. Da   nehme ich nur mal einen kleinen Auszug raus. Wer  da tiefer einsteigen möchte, kann das natürlich   nachlesen. Ja, die wichtigsten Kriterien: Die  Phasenverschiebung muss 0° oder 360° betragen.   Das heißt, das verstärkte Signal muss  phasengleich wieder eingeschleift werden.   Dieses Prinzip nennt man "Mitkopplung". Ansonsten  gibt es Phasenauslöschung und das Ganze schwingt   nicht. Ja und ist die Schleifenverstärkung  dieses Systems mindestens gleich 1,   dann erzeugt die Schaltung eine Schwingung. Bei  einer Schleifenverstärkung kleiner 1 wird die   Amplitude immer kleiner und es kommt eigentlich  nicht zu einer Oszillation. Und bei einer   Schleifenverstärkung größer 1 würde die Amplitude  immer weiter anwachsen, bis die Verstärkung in die   Sättigung geht. Das ist das Prinzip, das wir bei  diesem astabilen Multivibrator haben wollen. Eine   Schleifenverstärkung größer 1. Denn wir wollen am  Ende ja ein Rechtecksignal haben, also ein Signal   das immer abwechselnd in die Sättigung geht.  Schauen wir uns das Prinzip der Mitkopplung noch   mal etwas genauer an. Aufgrund ihrer allgemeinen  Arbeitsweise ist das Signal an den Anoden einer   Röhre von der Phasenlage her um 180 Grad im  Vergleich zum Signal am Gitter gedreht. Das heißt,   wenn wir am Gitter einen negativen Spannungsabfall  haben, dann wird sich das an der Anode in einem um   180 Grad gedrehten Anstieg der Anodenspannung  bemerkbar machen. Also wir haben hier das   Eingangssignal, da das Ausgangssignal. Und die  sind um 180 Grad zueinander gedreht. Das ist das   Arbeitsprinzip von Röhren; die Phasenlage zwischen  Gitter und Anode ist um 180 Grad gedreht. Ja und   das Signal, was wir hier zum Beispiel an Gitter G2  sehen, wird einmal durch die Röhre 2 gedreht, 180   Grad und dann wird es hier durch den Kondensator  C2 an das Gitter der Röhre 1 übertragen und wird   von dieser Röhre auch noch einmal um 180  Grad phasengedreht. Dann über C1 wieder an   die Ursprungsröhre übertragen, wo es insgesamt um  360 Grad phasengedreht wieder ankommt. Das heißt:   Originalsignal 180 Grad gedreht, hierüber noch  mal um 180 Grad gedreht und da kommt es wieder an,   also insgesamt ist es um 360 Grad gedreht. Also  gleichphasig kommt es an, aber wie wir hier sehen,   es kommt nicht mehr genauso an, wie es da  angefangen hat, sondern es kommt insgesamt   etwas verstärkt an und so schaukelt sich das immer  weiter auf. Gleichphasige Signale verstärken sich   immer mehr und das System gerät so in eine  Schwingung, es schaukelt sich auf. Und bei   jedem Durchlauf wird das Aufschaukeln stärker, bis  die Röhre in die Sättigung hineinläuft, so dass es   irgendwann überhaupt nicht mehr verstärkt  werden kann und also stark verzerrt wird.   Ja und die Spannungsverstärkung jedes  Röhrensystems beträgt hier in dem   Echolette-Oszillator übrigens so ca 1,5. Bedeutet:  Wenn ich 20 Volt Peak to peak am Gitter habe,   dann habe ich 30 Volt Peak to peak an  der Anode. Also auch damit erfüllen wir   das Barkhausen-Kriterium, wir haben eine  Schleifenverstärkung, die größer 1 ist. Und das astabile am astabilen Multivibrator  ist nun, dass das Aufschaukeln einer Röhre   bis zu Maximalzustand nicht stabil bleibt,  sondern von selbst in einer Weise kippt,   dass sich wechselweise auch die andere Röhre zu  ihrem Maximalzustand aufschaukelt. Das ist genau   das, was ich eben gesagt habe, es geht immer eine  Röhre an, Röhre aus, Röhre an, Röhre aus. Und das   Ganze schaukelt wie bei einer Schaukel hin und her  und einmal ist die eine Röhre im Maximalzustand   und dann schwingt sie auf ihren Minimalzustand.  Und die andere geht in den Maximalzustand. Und   am Ende ist eben dieses Rechtecksignal, das  wir am Ausgang haben. Noch eine Kleinigkeit,   die interessant zu wissen ist: Also wir  haben ja gesehen, dass diese Kondensatoren   C1 und C2 eine ganz wichtige Komponente dieses  astabilen Multivibrators sind. Diese Lade- und   Entladekreise haben sogenannte Zeitkonstanten. Ja  und diese Zeitkonstanten ergeben sich auch aus den   Widerständen und der Kapazität des Kondensators.  Die Widerstände im Stromkreis bestimmen die   Stromstärke und die Kapazität jedes Kondensators  bestimmt sein Vermögen, Ladungen zu speichern.   Das heißt, es muss ein Strom fließen um den  Kondensator aufzuladen. Und wieviel Strom fließt,   wird letztlich festgelegt über die Widerstände  in diesem Ladekreis. Und wie lange der Strom   fließen kann, wird dadurch bestimmt, was für eine  Kapazität der Kondensator hat. Also wie viele   Ladungen er noch speichern kann. Die Zeitkonstante  schwankt damit mit der Dimensionierung der   Widerstände und der Kondensatoren und  dies bestimmt letztlich die Frequenz des   Multivibrators. Also Frequenz: die Häufigkeit  der eben beschriebenen Übergänge von Ladung und   Entladung. Das läuft ja hin und her - sie laden  sich auf, sie entladen sich. Und wie schnell das   hin und her wechselt zwischen Laden und Entladen,  das wird letztlich von den Widerständen und der   Kapazität in diesen Lade- und Entladekreisen  bestimmt. Ein kleines Beispiel: Wenn C1 zum   Beispiel eine größere Kapazität hat als C2, dann  würde Röhre 2 länger zu bleiben als die Röhre 1.   Die rot markierten Stellen hier links,  die wären dann nicht mehr gleich lang.   Ich habe das mal auf dem Steckbrett gemacht  und gemessen. Also wir sehen hier zwei separate   Beispiele, gemessen an einem der Gitter.  Und hier hatten die Kondensatoren C1 und C2   jeweils stark unterschiedliche Kapazitäten  und man merkt, das ist nicht mehr so ein   schönes gleichmäßiges Rechteck, was da rauskommt.  Sondern das hier ist viel, viel länger dauert das   als dieser Abschnitt und hier nochmal größere  Kapazität eingebracht eines der Kondensatoren   da läuft das Ganze ganz aus dem Ruder. Eine  Sache, auf die ich noch hinweisen möchte:   Wir haben ja den gemeinsamen Kathodenwiderstand  im Gedankenexperiment ausgelassen, aber der hat   natürlich auch Auswirkungen in der Schaltung. Der  Kathodenwiderstand, den ich hier mit RC bezeichnet   habe, der dient natürlich der automatischen  Einstellung der Gittervorspannung. Wie läuft   jetzt das? Wenn Anodenstrom über RC fließt, dann  fällt eine positive Spannung an den Kathoden K1   und K2 ab. Da die Gitter aber über RG1 und  RG2 auf Massepotenzial, also 0 Volt liegen,   sind die Gitter automatisch negativer als  die Kathoden. Das nennt sich automatische   Gittervorspannungseinstellung. Das heißt, wir  müssen hier nicht eine negative Gittervorspannung   durch ein externes Netzteil zum Beispiel  einbringen und an das Gitter anlegen,   sondern das Gitter ist einfach automatisch  negativ gegenüber der Kathode, weil wir diese   positiv gegenüber Masse gemacht haben. Ja und die  Werte der Widerstände ergeben sich letztlich aus   dem gewünschten Arbeitspunkt, also dem Grad  der negativen Vorspannung, so wie man das   aus dem Datenblatt der Röhren entnehmen kann.  Man überlege sich nun aber folgende Situation:   Röhre1 regelt voll durch, der Anodenstrom  durch RC steigt auf Maximum. An dem Punkt,   den ich hier mit rot A markiert habe, tritt  ein noch positiverer Spannungsabfall auf   als eben. Dieser Spannungsabfall tritt  aber auch an K2 auf, also an A Strich,   da beide Punkte auf demselben Potenzial liegen.  Dies sorgt dafür, dass K2 noch positive gegenüber   Masse wird und G2 wird im Verhältnis zu K2 noch  negativer und die Röhre 2 sperrt damit noch mehr.   Durch die gekoppelten Kathoden wird dieser  An/Aus-Effekt der Röhren also noch stabiler.   Gut, kommen wir jetzt zum zweiten Bauteil, das  noch zu diesem Echolette-Oszillator gehört,   nämlich dem LC-Schwingkreis. Hier auch wieder  kurz etwas Theorie anhand eines Filmbeispiels.   Wie in folgender Beispielschaltung wird ein  paralleler Schwingkreis, bestehend aus einer   Spule und einem Kondensator über einen Schalter  mit einer Gleichspannung versorgt. Der Schalter   wird geschlossen, so dass sich der Kondensator  vollständig aufladen kann. Im Anschluss wird   der Schalter wieder geöffnet und der Kondensator  wird somit von der Spannungsquelle getrennt. Es   entsteht nun eine freie Schwingung auf  der Eigenfrequenz des Schwingkreises,   diese Schwingung ist aber gedämpft und  klingt recht schnell wieder ab. Diese Art der   Schwingungsanregung des Resonanzkreises ist nicht  die direkte Erklärung für den Einsatz im Echolette   Oszillator, jedoch eröffnet sie das Verständnis  für das Thema der Resonanz, das uns zum weiteren   Verständnis noch sehr nützlich sein wird. Also  dieser LC Schwingkreis besteht aus zwei Arten   von Energiespeicher, einmal einem Kondensator,  das ist das C im Namen, und einer Induktivität,   die wird normalerweise mit L abgekürzt. Also  LC-Schwingkreis: Kondensator und Induktivität.   Und beide Bauteile haben unterschiedliche  Eigenschaften in einem Stromkreis. Zwei   dieser Eigenschaften wollen wir uns hier mal kurz  anschauen, nämlich einmal die Phasenbeziehung   von Strom und Spannung. Beim Kondensator eilt  der Strom der Spannung um ca. 90 Grad voraus   und bei der Induktivität eilt der Strom der  Spannung um ca 90° nach. Das heißt also genau   andersrum. Die zweite Eigenschaft ist der  Blindwiderstand, es gibt ein kapazitiven und   einen induktiven Blindwiderstand. Der kapazitive  Blindwiderstand XC sinkt mit steigender Frequenz   und mit steigender Kapazität des Kondensators. Der  induktive Blindwiderstand XL steigt mit steigender   Frequenz und mit größerer Induktivität der Spule.  Jetzt schauen wir uns diesen LC-Schwingkreis aus   dem Beispiel eben noch mal an und zerlegen das  auch zum besseren Verständnis wieder in seine   Einzelteile, von T0 bis T4, und gucken uns mal an,  was da genau passiert, dass dieser Schwingkreis   überhaupt schwingt. Ja, der Kondensator  entlädt sich nun über die Spule zum Zeitpunkt   T0. Wir sehen das hier: Die Spannung, die sinkt  langsam ab, weil der Kondensator sich entlädt.   Und hier steigt der Strom, der durch die Spule  fließt langsam an, der Stromfluss durch die Spule   erzeugt nun ein Magnetfeld um die Spule herum und  die elektrische Energie im Kondensator wird nun   praktisch in magnetische Energie umgewandelt  und in diesem Magnetfeld auch gespeichert.   Induktivitäten widersetzen sich aber abrupten  Änderungen des Stromflusses, so dass dieser   nicht abrupt ansteigt, sondern - wie hier in  der grünen Kurvenform gezeigt - steigt langsam   sinusförmig an. Und wenn der Stromfluss  hier oben sein Maximum erreicht hat,   ist die Spannung des Kondensators bei Null.  Also er ist komplett entladen. Und in dem   Moment bricht das Magnetfeld um die Spule herum  zusammen und induziert eine Spannung in sich   selbst und der Strom durch die Spule fließt  somit weiter in die andere Richtung und lädt   den Kondensator in die andere Richtung langsam  wieder auf, bis er auf seinem Maximalwert ist,   also voll aufgeladen, nur diesmal andersherum,  hier Plus da Minus. Und der Stromfluss verebbt   dann auch wieder. Ja und so geht es aus  der anderen Richtung dann genauso weiter,   wie eben. Der Kondensator entlädt sich wieder  über die Spule, der Strom durch die Spule steigt   langsam an bis er ein Maximum erreicht hat. Das  Magnetfeld bricht an T3 wieder langsam zusammen:   Selbstinduktion - der Strom fließt in die andere  Richtung und lädt den Kondensator wiederum in die   andere Richtung voll auf. Und so weiter und so  fort. So haben wir theoretisch ein ständiges Hin   und Her von Kondensatorentladung, Magnetfeldaufbau  und -zusammenbruch um die Spule. Und die lädt den   Kondensator in andere Richtung wieder und es  geht ständig hin und her in der Theorie. Ja,   die Werte der Induktivität L und des Kondensators  C bestimmen die Häufigkeit dieser Umpolung oder   anders ausgedrückt, die Dauer der gezeigten  Einzelvorgänge, also die Frequenz der Oszillation.   Diese bestimmte Frequenz wird  auch Resonanzfrequenz genannt,   bzw. F0. Niedrigere Induktivität und niedrigere  Kapazität erhöhen F0, das ergibt sich aus der   folgenden Gleichung, in die L in Henry  und C in Farad eingetragen werden muss.   Ja, wer das nicht selbst machen will, der kann  auch online Rechner wie den links dargestellten   verwenden, die erleichtern das Herumtesten und  Ausprobieren von Werten auch ein bisschen. Ich   habe hier mal einen kleinen Test gemacht: In  der oberen linken Reihe wird jeweils nur die   Kapazität des Kondensators geändert und  in der unteren linken Reihe ändern wir   analog dazu immer nur die Induktivität der  Spule. Und man beachte jetzt die jeweiligen   Frequenzänderungen wie sie immer hier unten  rechts in den Einzelbildern hinterlegt sind. Ja und auch das kann man natürlich  in unserem Versuchsaufbau nachmessen,   indem wir den Kondensator des Schwingkreises in  diesem Oszillator mit Kondensatoren anderer Werte   ersetzen. Ja und hier auf der rechten Seite seht  ihr immer meinen Frequenzzähler der mitzählt, was   für eine Frequenz wir gerade haben. Ja und im Bild  oben links ist der 1000 Pikofarad Kondensator,   das Original sozusagen, wie es in der Schaltung  vorgesehen ist. Und ich habe da eine Frequenz von   41 Kilohertz etwa gemessen. Ja, der Testaufbau  schwingt tatsächlich nicht bei 55 Kilohertz, so   wie es sein sollte, da wie gesagt sowohl auf dem  Steckbrett als auch in den Kabeln, mit denen ich   die Spule angebunden habe, also das sind die hier,  Streukapazitäten drin stecken, die den kapazitiven   Anteil des LC Schwingkreises einfach verändern.  Ich habe es mit anderen Kabelkombinationen aber   auch schon auf 50 Kilohertz gebracht. Das heißt  für mich ist das absolut nachvollziehbar, dass es   an diesen Streukapazitäten liegt. Also da habe ich  41 Kilohertz etwa gemessen. Im Bild oben rechts   habe ich einen Kondensator von 220 Pikofarad  eingesetzt und da ist die Frequenz des Oszillators   auf 58 Kilohertz gestiegen. Im Bild unten rechts  bin ich sogar auf 3,8 Nanofarad hochgegangen,   da sinkt die Frequenz nun entsprechend auf etwa  25 Kilohertz. Und unten links bin ich auf 95   Nanofarad hochgegangen und da sinkt die Frequenz  auf 5,59 Kilohertz. Das heißt man sieht, wenn   der Oszillator nicht mit der richtigen Frequenz  schwingt, kann man durchaus diesen Kondensator   im Schwingkreis etwas im Wert ändern, so dass die  Frequenz wieder so ist, wie wir sie haben wollen.   Ja und hier mal eine Beispielmessung an einer  echten NG-51S, nämlich Testmessung an L1 der Spule   und das ergibt hier 56,31 kHz. Wir hatten bei den  theoretischen Überlegungen ja bereits gesehen,   dass die HF für den angestrebten Frequenzbereich  der NG-51S irgendwo bei 60 Kilohertz liegen   sollte. Ja also 55/56 kHz ist das, was man  bei echten Geräten in der Regel auch irgendwo   anfinden wird. Als nächstes werfen wir mal  einen Blick auf die Oszillatorspule selbst. Ja die Bauform, die Ausführung dieser Spule  nennt man "Schalenkern" oder "Topfkern". Aus   dem Englischen kommt deswegen auch die  Bezeichnung "P-Core" also "pot core" für   Topfkern. Es ist ein Schalenkern aus Ferrit. Ja,  wie wir hier sehen, links ist das Siemens Symbol.   Der ist also mal von Siemens hergestellt worden.  Ferrit hat eine hohe magnetische Permeabilität,   das heißt, die Magnetfelder dringen nicht in den  Luftraum um die Spule herum hinaus. Das heißt, die   fliesen durch den Schalenkern hindurch und werden  wieder ins Innere abgelenkt. Aber gleichzeitig   hat dieses Ferrit auch eine geringe elektrische  Leitfähigkeit, das heißt, die Wirbelstromverluste,   mit denen wir ansonsten zu kämpfen hätten, sind  dadurch auch minimiert. Der Kern umschließt die   Spule fast komplett, das heißt wir haben eine  hohe magnetische Abschirmung, sehr niedrige   Streuinduktivität, sehr geringe elektromagnetische  Abstrahlung - weil das wollen wir nicht.   In der NG-51 ist ja dieses Oszillator mitten  im Gerät drin und wenn der in alles andere   hinein streuen würde, das würde sicherlich  zu Problemen führen und deswegen ist hier der   Schalenkern sehr geeignet. Und der Einsatz von  Schalenkernspulen ist üblicherweise auch dort,   wo man auf kleinem Bauraum bei hohen Frequenzen  viel magnetische Energie abspeichern muss.   Und wie wichtig dieser Schalenkern für die  Induktivität ist, das zeigt auch ein kleines   Beispiel. Wir haben im ersten Beispiel  mal eine Induktivitätsmessung nur einer   Spulenseite ohne das Kernmaterial. Das heißt,  der Schalenkern ist komplett entfernt und das   Messgerät misst 0,364 Millihenry. Und jetzt  im nächsten Beispiel haben wir den unteren   Schalenkern wieder eingesetzt und dann steigt  die Induktivität schon auf 0,942 Millihenry. Und wenn wir den zweiten Schalenkern  auch noch draufsetzen, dann macht die   Induktivität einen Riesensprung nach  oben, denn da sind wir jetzt schon bei   10,6 Millihenry. Das heißt, der Kern hat ein  erheblichen Anteil am Erreichen der benötigten   Induktivität und Schalenkernspulen sind hier  besonders effektiv auf relativ kleinem Raum.   Ja, zum Material dieses Schalenkerns: Da steht  drauf "N22", das ist "Siferrit". Und was auch   noch drauf steht, ist fast noch interessanter,  nämlich der Wert AL400. "AL" ist die sogenannte   Induktivitätskonstante und die ist hier mit  400 Nanohenry angegeben. Das heißt, der Wert   ist immer Nanohenry - pro Quadratwicklung,  um genau zu sein. Ja, was soll jetzt dieser   AL-Wert genau ausdrücken? Also wer solche Spulen  herstellt, der muss natürlich wissen, wie viele   Wicklungen eines Drahtes benötigt werden, um am  Ende eine bestimmte Induktivität zu erreichen.   Und da das Kernmaterial, wie eben dargestellt,  ja erheblichen Einfluss auf die Induktivität hat,   geben die Kernhersteller für jedes ihrer Produkte  eine Induktivitätskonstante an. Mit dieser kann   der Spulenhersteller dann einfacher arbeiten,  weil er sich nur noch um die Anzahl der Wicklung   kümmern muss. Ja und diese Zusammenhänge  zwischen der induktivitätskonstante und der   Induktivität und den Wicklung, das ist in den  Formeln links wiedergegeben. Und wenn man die   gemessenen Werte mal einsetzt, also diese zehn  Millihenry, die wir gemessen haben, wir wissen,   dass es eine induktivitätskonstante von 400 ist  und dann kann man sich praktisch ausrechnen, dass   pro Seite auf dieser Spule etwas 50 Wicklungen  Draht sein müssen. Und den Drahtdurchmesser   habe ich mit 0,33 mm gemessen. Ja, wir haben hier  diese drei Formeln oben: L ist die Induktivität,   N ist die Anzahl der Wicklungen und AL, die  induktivitätskonstante, ergibt sich halt aus dem   Verhältnis von Induktivität pro Quadratwicklung,  also Nanohenry pro Quadratwicklung. Ja und wer   ein bisschen mit Werten spielen will, kann  diese drei einfachen Formeln verwenden.   Gut, weiter in der Theorie des LC-Schwingkreises.  Wir bauen jetzt mal beide Baugruppen des   Oszillators wieder zusammen und schauen  uns an, wie der parallele LC-Schwingkreis   nun konkret mit dem astabilen Multivibrator  zusammenarbeitet. Wir haben ja festgestellt,   dass der astabile Multivibrator ja in den Grenzen  seines Aufbaus ein annäherndes Rechtecksignal   erzeugt und betrachtet man das Frequenzspektrum  dieses Rechtecksignals etwas genauer,   dann wird klar, dass es sich um ein relativ  breitbandiges Signal mit vielen Obertönen handelt. In dem von mir gemessenen Signal ist natürlich  viel Rauschen enthalten und der Rauschabstand   ist deutlich geringer als normal. Das steht  einerseits natürlich mit dem sehr unidealen   Versuchsaufbau auf dem Steckbrett und der  reduzierten Betriebsspannung in Zusammenhang.   Andererseits auch mit meinen begrenzten  Messmitteln für Frequenzspektren. Also da   muss ich noch deutlich aufstocken, aber es  dient mal zur Illustration des im folgenden   Gesagten und nicht als absolute Referenz, die  man heranziehen kann für Vergleichsmessungen.   Ja und wenn wir uns jetzt mal die Spitzen dieses  breitbandigen Signals anschauen, dann scheint F0   des astabilen Multivibrators bei rund 27 Kilohertz  zu liegen. Das heißt, der erste Oberton von diesen   27 Kilohertz ist so ungefähr im Bereich um 55  Kilohertz, wo von der Theorie her die Frequenz   sein müsste, auf der die HF für den Oszillator  liegen sollte. Das heißt, wir brauchen nicht   mal den Grundton dieses Oszillators oder dieses  Rechtecks, sondern einen Oberton. Ja und wie wir   jetzt an den kommen, das schauen wir uns jetzt  mal genauer an. Im Folgenden wollen wir nun also   betrachten, wie sich der parallele LC-Schwingkreis  verhält, wenn er von solch einem Signal,   wie wir es gerade gesehen haben, angeregt wird und  wie es passiert, dass der HF-Oszillator am Ende   doch nur auf einer einzigen Frequenz schwingt  und nicht mehr auf diesem Frequenzgemisch.   Ja, wie wir schon gesehen haben: Eine Kombination  aus Spule und Kondensator im Schwingkreis besitzt   eine Eigenfrequenz, die Resonanzfrequenz.  Auf diese stellt sich die LC-Kombination in   freier Schwingung ein. Interessant würde es nun  aber, wenn man einen solchen Schwingkreis mit   dem breitbandigen Spektrum des astabilen  Multivibrators anregt. Der Resonanzkreis   wird auch hier schwingen, aber nicht frei,  sondern in Form von erzwungenen Schwingungen.   Auf der Resonanzfrequenz besitzt der  LC-Schwingkreis bei erzwungenen Schwingungen   nun einige interessante Eigenschaften. Diese  wären: Phasenwinkel. Der Phasenwinkel zwischen   Strom und Spannung beträgt bei Resonanz 0. Die  Blindwiderstände der Spule und des Kondensators   sind bei Resonanz gleich. Der Blindwiderstand des  Schwingkreises insgesamt ist bei Resonanz maximal,   auf seiner Resonanzfrequenz kann man am  Schwingkreis die höchste Signalamplitude   messen. Und weicht die erzwungene Schwingung nach  oben oder nach unten von der Resonanzfrequenz ab,   dann ist die nennenswerteste Eigenschaft des  Schwingkreises im Fokus dieser Betrachtung,   dass der Scheinwiderstand für höhere  oder niedrigere Frequenzen abnimmt bis   nahe zum Kurzschluss. Ja, wenn man nun in  einem Graphen die am Schwingkreis messbare   Spannung gegen die Frequenz aufträgt, dann  ergibt sich irgendetwas wie das Folgende:   Ober- und unterhalb eines mehr oder minder engen  Bereiches, also dies ist unser enger Bereich,   und oberhalb und unterhalb von F0 herum  nehmen die Signalamplituden rapide ab.   Deshalb eignet sich der parallele LC-Schwingkreis  als Filter, um aus dem Gemisch an Frequenzen die   Frequenz herauszufiltern, die der Resonanzfrequenz  des Schwingkreises entspricht. Also wie genau ist   dieser Filter jetzt? Da kommt der Begriff der  Güte ins Spiel. Ausgehend von der maximalen   Amplitude bei Resonanz zeichnet man jetzt links  und rechts die beiden Punkte auf der Kurve ein,   bei denen die Amplitude auf 70% des Maximalwertes  oder anders ausgedrückt, um 3 dB abgefallen   ist. Und die Differenz zwischen diesen beiden  Frequenzen ist die Bandbreite klein b dieses   LC Filters. Und je kleiner diese Bandbreite nun  ist, desto höher ist die Güte. Eine hohe Güte ist   natürlich anzustreben, weil wir im Oszillator im  Idealfall ja nur eine einzige Frequenz verwenden   möchten. Alles andere soll herausgefiltert werden.  Und je kleiner die Bandbreite b des Filters ist,   desto höher ist nun seine Güte und je höher die  Güte ist, desto trennschärfer ist die Resonanz.   Das heißt, wir wollen hier Trennschärfe,  wir wollen eine einzelne Frequenz aus   diesem Frequenzgemisch herausfiltern  und als unsere HF-Frequenz verwenden. Ja und wie wird die Resonanzfrequenz  nun herausgefiltert? Wir können diese   Kurve etwas anders lesen, dann wird dieser  Zusammenhang auch klarer. Wenn wir auf der   Y-Achse nicht die Spannung V auftragen, sondern  die Impedanz Z, dann wird der Umstand deutlich,   dass bei der Resonanzfrequenz der parallele  LC-Schwingkreis die größte Impedanz hat.   Alle anderen Frequenzen neben der Resonanzfrequenz  werden also über die Spulenenden kurz geschlossen.   Die verschwinden. Und je steiler die Flanken des  Impedanzfrequenzverlaufes ansteigen und abfallen,   je kleiner die Bandbreite ist und  je höher damit die Güte - da gilt:   im Idealfall werden alle Frequenzen neben der  Resonanz entweder komplett kurz geschlossen oder   zumindest hinreichend stark bedämpft,  so dass sie keine Rolle mehr spielen. Ja und die Güte dieses Schwingkreises hängt  nun hauptsächlich von der Güte der Spule ab,   deswegen ist die so wichtig und deswegen ist  bei einem etwaigen Austausch der Spule hier auch   hierauf besonders Wert zu legen. Und für die  Güte der Spule sind unterschiedliche Faktoren   relevant. Ein Blick auf das Ersatzschaltbild  hier sollte das verraten. Also so eine Spule,   die hat natürlich eine Induktivität. Aber  sie hat auch einen ohmschen Widerstand,   der von der Drahtlänge und der Windungszahl  abhängig ist. Und diese nebeneinander liegenden   Drähte auf dem Spulenwinkel, die haben auch  eine Kapazität. Das heißt, diese Windungen   nebeneinander haben eine Kapazität, die mit  der Anzahl der Windungen ja auch noch steigt.   Das heißt, je kleiner der ohmsche Widerstand im  Ersatzschaltbild ist, desto höher ist die Güte.   Also da muss man drauf achten, kleinstmöglicher  Widerstand. Und um R zu verringern, kann unter   anderem spezielle Litze verwendet werden, um die  auf den Spulenkörper aufzuwickeln, sogenannte   HF-Litze. Da wird der Skin-Effekt verringert,  das heißt der Skin-Effekt ist ja, dass bei   hohen Frequenzen die Ströme überhaupt nicht mehr  durch den kompletten Draht durchfließen, sondern   größtenteils an seiner Oberfläche. Und dadurch,  dass man nicht den ganzen Draht verwendet, steigt   auch der Widerstand an. Ja auch verlustarmes  Kernmaterial verbessert die Güte, also Siferrit   haben wir ja hier bei dem Echolette-Oszillator  oder bei der Echolette Oszillator-Spule - das ist   verlustarmes Kernmaterial. Und es gibt auch noch  spezielle Wickeltechniken, sogenannte Kreuzwickel,   damit kann man die Kapazität zwischen den  Drahtwicklung auch noch minimieren. Das heißt,   hochwertige Spulen haben eine sehr hohe Güte  und sowas brauchen wir hier, denn diese parallel   liegende Kapazität der Wicklung, die hat im  schlimmsten Fall den Effekt, dass die Spule   auch ohne den eigentlichen Schwingkreiskondensator  eine Eigenresonanz hat und oberhalb dieser eigenen   Resonanzfrequenz wäre die Spule dann überhaupt  nicht mehr verwendbar. Das heißt, das wäre Mist,   das kann man hier auch nicht gebrauchen.  Nachdem wir die Grundlagen des LC-Filters   nun besprochen haben, wollen wir uns nun  ansehen, was er aus der Rechteckwelle des   Multivibrators macht. Dazu habe ich ein paar  Messungen gemacht. Ich habe hier immer mal plakativ angedeutet, wo ich meine  beiden Tastkopfenden angebracht habe,   damit ihr das nachvollziehen könnt. Und ich  habe jetzt hier im ersten Beispiel gemessen   von einem Wicklungsende der Spule nach Masse hin.  Und da kommt dieser Sinus raus. Wir haben wir hier   eine Anodenspannung in dem Testaufbau von ca. 30  Volt RMS und der Anzeigenbereich, man sieht es   im hier noch im Hintergrund von dem Bild hier,  diese Kästchen das sind 10 Volt pro Kästchen,   das heißt ich messe an diesen hier dargestellten  Punkten eine Wechselspannung peak to peak von   28 bis ca. 30 Volt. Ja, an der anderen  Seite messe ich natürlich das gleiche,   auch 28 bis 30 Volt. Ja und hier haben wir mal  beide Kanäle des Oszilloskops verwendet und   messen gleichzeitig und man sieht, dass die Werte  dieser Wechselspannung an den Enden des Tastkopfes   zwar gleich sind, aber um 180 Grad phasengedreht.  Jetzt messen wir mal die beiden Enden der Spule,   hier ist aber eins zu beachten, wer das nachmachen  möchte: Messung über die Wicklungsenden. Wir haben   hier fliegende Spannungen gemessen, das heißt  es wird eine Spannung ohne Erdpotenzial und   Massebezug gemessen. Und wir haben ja gesehen,  wir haben an jedem dieser Wicklungsenden eine   Wechselspannung von 30 Volt Spitze zu Spitze.  Und die Masseklemme eines normalen Tastkopfes ist   natürlich mit der Schaltungsmasse des Oszilloskops  verbunden im Normalfall und wenn wir das jetzt   einfach mit unserem Oszilloskop messen würden,  dann würde das bedeuten, dass wir auf dem Gehäuse   des Oszilloskops 30 Volt Spannung haben. Was bei  anderen Spannung als in diesem Testaufbau sehr,   sehr gefährlich sein kann. Ja und deswegen machen  wir das nicht so! Wir benötigen, um sowas wie im   Bild hier zu messen, ein spezielles Gerät, nämlich  einen "Differenz-Tastkopf". Das ist ein aktiver   Tastkopf der nur die Differenz zwischen den beiden  Tastspitzen darstellt und mit Massebezug versieht.   Ja und da sieht das so aus: Ich messe hier  plötzlich 60 Volt Spitze zu Spitze, also eine   Verdoppelung. Das heißt, wir hatten ja vorher so  28, 30 Volt an jedem Ende der Spule nach Masse   gemessen und jetzt messen wir plötzlich 60 Volt  Spitze zu Spitze, also eine Verdopplung. Wie kommt   denn das nun zustande? Die Spannungsverdopplung  ist relativ leicht erklärt, die hängt einfach   mit dem Bezugspotenzial der Spannung zusammen.  Schauen wir uns dazu erstmal einen ganz einfachen   Versuch an. Ich habe eine Batterie 9 Volt,  die ich jetzt mal mit meinem Multimeter messe.   Wenn wir mit einem Multimeter die Spannung dieser  9 Volt Batterie messen, dann hängt die angezeigte   Spannung am Multimeter mit dem Bezugspotential des  Massepunktes zusammen. Also hängt damit zusammen,   wo ich die schwarze Messspitze draufstecke. Der  Konvention nach ist die schwarze Spitze auf den   Minuspol zu setzen und die rote Spitze auf den  Pluspol. Das Multimeter zeigt dann in dem Beispiel   an, die Batterie hat eine Spannung von 8,53 Volt.  Vertauschen wir jetzt aber die Spitzen, dann liegt   die schwarze Taskopfspitze nun auf dem höheren  Potential, auf dem Pluspol und die rote auf dem   niedrigeren, auf dem Minuspol der Batterie. Und  dann ist die Spannung nicht mehr +8,53 Volt,   sondern sie ist plötzlich -8,53 Volt. Obwohl das  dieselbe Batterie ist. Das heißt, ob ich plus oder   minus messe, hängt immer vom Referenzpotential ab.  Und das ist wichtig, um das nächste zu verstehen.   Also wir haben an den Enden der Wicklung  nun um 180 Grad zueinander gedrehte Spannung   und wir fangen mit der Messung am Nullpunkt an.  Die Differenz zwischen beiden Tastköpfen ist also   hier 0 Volt, weil die sind beide auf 0 Volt. Jetzt  gehen wir mal zum nächsten Punkt, eine Viertel   Schwingung weiter. Die Spannungsdifferenz zwischen  -2 Volt und +2 Volt, die ist jetzt +4 Volt.   Positiv, +4 Volt, da die schwarze Spitze auf dem  niedrigeren Potenzial liegt. Am dritten Messpunkt   sind beide Kurven wieder auf 0 Volt, also  wir haben die Spannungsdifferenz 0 Volt.   Und am letzten Messpunkt liegt rot nun auf  dem niedrigeren Potential und schwarz auf   dem höheren. Zwischen +2 Volt und -2 Volt haben  wir damit eine Spannungsdifferenz von -4 Volt.   Ja, wir haben also gemessen; 0 Volt, +4  Volt, 0 Volt, -4 Volt. Damit ergibt sich   diese zusammengesetzte Spannung über die  Spule, über den Übertrager hinweg. Dadurch   ergibt sich also über die Spulenenden - mit  ihrem sich ständig wechselnden Potenzial,   weil wir haben da keine Gleichspannung, wir  haben da eine Wechselspannung. Und je nach je   nach Zeitabschnitt, wo ich mir das Ganze anschaue,  ist die Spannung auf einem anderen Potential und   unser Referenzpotenzial schwarzer Tastkopf ist  auch je nach Zeitabschnitt auf einem anderen   Potential - ergibt sich über die Spulenenden diese  zusammengesetzte Spannung und wir messen deshalb   eine Spannungsverdopplung über die komplette Spule  hinweg. Ja bislang wurde das noch nicht explizit   erwähnt, aber die Betriebsspannung B+ der Röhren,  also ca. 290 Volt DC in der Echolette, wird über   die Mittenanzapfung der L2 Seite der Oszillator  Spule zugeführt. Dies ist rein praktisch,   denn es garantiert eine vollkommen symmetrische  Speisung beider Trioden. Und die Hochfrequenz wird   letztlich auch nicht direkt am LC Schwingkreis  abgegriffen zur Verwendung an den Tonköpfen,   sondern an der L1 Seite der Übertragerspule.  Das Übertragungsverhältnis ist eins zu eins   zwischen L2 und L1, das heißt, es geht nicht um  Herauf-Transformierung oder Herab-Transformierung.   Der Übertrager dient hier in erster Linie  zur Entkopplung von der Anodenspannung,   denn Gleichspannung auf den Tonköpfen wäre aus  den eingangs genannten Gründen - wir erinnern uns:   Löschung mit Gleichspannung - absolut nicht  förderlich und in der gegebenen Höhe von 290   Volt wäre das sogar verheerend, dann würden  die Tonköpfe durchbrennen. Darüber hinaus ist   der Übertrager hier auch notwendig, weil  wir auf der L1 Seite, also auf der Seite,   wo die Tonköpfe sind und der Löschkopf, zwei  unterschiedliche Spannungen für Löschkopf und   Tonkopf abgreifen müssen. Und deswegen brauchen  wir einen Übertrager, weil wir können das   Übertragungsverhältnis auf der L2-Seite nicht  ändern. Die beiden Spulen-Teilwicklungen müssen   exakt identisch sein, damit beide Trioden exakt  die gleiche Anodenspannung bekommen. Deswegen   müssen wir die Teilspannung, die wir brauchen auf  der anderen Seite des Übertragers abgreifen. Ja,   wie geht es weiter? Ich hatte es anfangs schon  gesagt, beim nächsten Mal werfen wir mal auf   einen Blick auf das was eigentlich zu dem  Oszillator und HF-Thema noch unbedingt dazu   gehört, aber ich habe es aus Gründen der  Übersichtlichkeit hier aussparen wollen:   nämlich Tonaufnahme und Wiedergabe. Die NG-51S  bzw. Nachfolger E51, die haben einen sehr   besonderen Aufbau von Ton- und Wiedergabeköpfen,  sowie was den Einsatz der HF hier betrifft. Und zwar diese Besonderheit ist absolut  ausschlaggebend für den gesamten besonderen Sound   des Gerätes und deswegen werden wir das was ich  hier mal rot markiert habe im Rahmen des nächsten   Videos uns genauer angucken, wenn wir uns auch  daneben den Aufnahme- und Wiedergabe-Verstärker   genauer anschauen. Ich bedanke mich ganz herzlich,  dass ihr bis zum Schluss dabei geblieben seid.   Wie gesagt, ich würde mich freuen, wenn Ihr diesen  Kanal abonniert. Das ist kostenlos und unterstützt   mich natürlich mindestens moralisch, weil ich  weiß, dass ihr gerne zuschaut und gerne noch   mehr Videos sehen wollt. Ich bedanke mich,  bis zum nächsten Mal. Macht's gut, tschüss!