Hallo und willkommen zurück zu einem neuen Video  zur Klemt Echolette NG-51 S. Heute wollen wir mal   über die Spannungsversorgung des Gerätes sprechen.  Was meine ich konkret damit? Im Prinzip alles,   was man hier auf diesem Bild sieht. Das ist  ein Ausschnitt aus einem ganz alten Schaltplan   und ich habe den mal ausgewählt, weil hier alle  Komponenten oder Baugruppen, über die ich sprechen   möchte, ganz nah beieinander gezeichnet sind, so  dass wir die immer im Bild haben. Ja, ich werde   im Verlauf dieses Videos auch immer wieder auf  dieses Schalltbild zurückkommen, um darzustellen,   über welche Teile wir jetzt konkret genau sprechen  im Verlauf. Ja, um was geht es konkret? Es geht um   den Netzanschluss, denn beim Netzkabel fängt es  meistens an. Dann um den Trafo, den sogenannten   Spannungswahlschalter, um die Beleuchtung, um  Röhrenheizung und Entbrummer - diese beiden Themen   gehören thematisch ganz nah beieinander, aber ich  habe sie mal in zwei Abschnitte aufgetrennt - und   zum Schluss geht es auch um die Gleichrichtung.  Ja und legen wir mal beim Netzanschluss los. Um   was geht es da? Um diese gelb markierten Teile und  um dieses seltsam aussehende Kabel. Das kennt man   heute nicht mehr so gut, aber das war tatsächlich  der Vorgänger des heutigen Kaltgerätesteckers,   das heißt, so etwas befand sich an vielen Geräten:  Vom Staubsauger bis eben zum Echogerät. Und dieses   seltsam anmutende Kabel gab es als fertig  konfektioniertes Kabel, aber man konnte das   auch als Bausatz bekommen, um ein Ersatzkabel  oder sein eigenes Kabel mit der richtigen   Länge dran anzubringen. Vorgänger des heutigen  Kaltgerätesteckers sagt ja eigentlich schon aus,   dass es dieses Kabel heute so nicht mehr gibt,  zumindest nicht komplett neu oder als Serienkabel   und deswegen ist es natürlich etwas selten  geworden. Also wenn man in den 70er und vielleicht   frühen 80er Jahren Wohnungsentrümpelungen gemacht  hat oder den Dachboden des Großvaters ausgeräumt   hat, dann war die Chance sehr groß, dass man da  noch eine ganze Kiste von irgendwo hat herumliegen   sehen - so wie wir heute unsere Kaltgerätekabel  auch sammeln irgendwo. Aber heute ist es selten   geworden und deswegen - wie das so oft am Markt  ist: Große Nachfrage, große Preise. Schauen wir   uns doch mal ein paar Beispiele an. Hier haben  wir ein Beispiel von Ebay für 39 Euro. Das ist   jetzt als "brandneu" ausgezeichnet und sieht  auch sehr neu aus. Also hier ein ganz schöner   neuer Stecker und auch ein sauberes Kabel.  Das ist so eins mit einer Stoffummantelung,   das hat so ein bisschen Retro-Look und  unser eben schon gesehener Stecker und 39 Euro plus 5 Euro Versandkosten. Ja und man  erkennt schon daran, dass der Verkäufer ganz   genau weiß, wer sein Zielpublikum ist, weil  hier ein gewisses Namedropping stattfindet:   Neumann, Dynacord, Klemt Echolette. Also Namen wie  Donnerhall, die muss man schon bei dem Preis in   die Angebotsbeschreibung mit aufnehmen, weil sonst  fragt sich jeder: "Ist denn schon 1. April?". Ja,   es geht auch ein kleines bisschen günstiger. Wir  haben hier eine gebrauchte Variante für 29 Euro,   dafür sind die Versandkosten aber auch  ein bisschen höher. Aber auch hier:   Das Name-Dropping ist vorhanden, auch wenn es hier  mit dem richtigen Namen ein bisschen "klemmt".   Aber Neumann, Echolette, Echocord, Dynacord und  hier die verschiedenen Geräte von Klemt sind im   Namen auch drin. Ja und dann gibt es immer wieder  Glücksritter, die auch Probleme mit der richtigen   Schreibweise des Namens haben, dafür aber keine  Probleme haben, fast 80 Euro für so ein olles   Kabel zu nehmen und dann auch noch die Frechheit  besitzen, 5 Euro Versandkosten zu verlangen.   Da sind wir im Bereich von Paketen bei DHL, die  bis zu zwei Kilo wiegen können. Also alles sehr   fragwürdig finde ich, aber es gibt natürlich immer  noch den einen oder anderen, der das noch toppen   muss. Und da möchte ich euch mal dieses schöne  Angebot zeigen für sage und schreibe 299 Euro. Und   damit die Kosten des Verkäufers gedeckt werden,  natürlich auch noch fast fünf Euro Versandkosten.   Und für was zahlen wir diesen Preis? Also  wir haben hier dieses besagte Anschlusskabel,   dann haben wir hier ein kurzes Mono-Klinkenkabel,  Patchkabel. Hier das sieht aus wie so ein   XLR-Kabel, können vielleicht 3 oder 5 Meter sein.  Und hier auch nochmal ein Stereo-Klinkenkabel   mit einer Buchse auf der anderen Seite. Und hier  ein altes Mono-Klinkenkabel. Ja und was das ist,   weiß man nicht so genau. Aber für diese fünf  popeligen alten Kabel 300 Euro zu verlangen,   das spricht schon dafür, dass der  eine oder andere die Erwartung hat,   dass irgendjemand auch so dumm ist, diese Preise  zu bezahlen. Ja, ich möchte nicht verschweigen,   dass es natürlich auch noch einigermaßen tragbare  Lösungen gibt im Internet. Hier zum Beispiel,   das ist so mit der günstigste Preis, den ich  gefunden habe: 22 Euro. Das sind allerdings   auch alte Kabel, die hier auch ganz ordentlich  zusammengewurschtelt sind. Also, muss jeder für   sich selbst entscheiden, ob er das tatsächlich  ausgeben möchte für ein reines Netzanschlusskabel.   Gerade auch für dieses Netzanschlusskabel! Weil  es gibt durchaus Gründe, warum das so nicht mehr   an Neugeräten verwendet wird. Einer dieser Gründe  ist zum Beispiel, dass man spannungsführende Teile   anfassen könnte - nicht im Normalfall, aber der  Schutzleiter ist ein ganz normaler Leiter, der   so ausgelegt ist, dass er Spannung führen kann,  nämlich im Fehlerfall. Also da kann im Fehlerfall   ein Strom zur Erde abgeleitet werden und wenn  man in diesem Fehlerfall den Stecker rausziehen   möchte, dann kann man hier ganz ordentlich  eine gewischt bekommen. Und deswegen haben   wir heute ganz andere Stecker, wo der Schutzleiter  nicht mehr offen außen liegt. Tja und deswegen,   bei der Situation der Preise und weil diese  ganze Konstruktion auch in bestimmten Fällen   nicht ganz ungefährlich ist, sollte man sich  doch überlegen, ob nicht ein Umbau in Betracht   kommt. Nämlich auf diese Kaltgerätebuchse, ich  sage immer das ist so die "Computerbuchse",   weil das findet sich in jedem Computernetzteil.  Und wie man hier an diesem Beispielbild sieht,   das passt hier auch ganz wunderbar in das Gerät  rein. Und das versetzt uns natürlich in die Lage,   ganz normale Kabel zu nehmen, die jeder  massenweise zu Hause herumfliegen hat. Ja,   schauen wir uns noch mal auf einer kleinen  Zeichnung an, wie jetzt genau der Anschluss   dieses Netzanschlusses im Gerät ist. Wir haben  jetzt also hier unsere Netzanschlussbuchse und   eine Seite geht auf den Ein- und Ausschalter. Von  dort geht es auf einen Fuß der Sicherung und nach   der Sicherung geht es auf die eine Wicklungsseite  des Trafos. Und auf der anderen Seite geht es   eben auf die andere Wicklungsseite des Trafos.  Hier haben wir noch die Besonderheit, dass das   nicht als ein durchgängiges Kabel ausgeführt ist,  sondern das ist tatsächlich an den Pin 7 oder den   Anschluss 7 des Spannungswahlschalters angelötet.  Aber im Prinzip ein ganz normaler Stromkreis,   der von zwei Seiten geöffnet und geschlossen  werden kann: Einmal von dem Schalter und er   kann auch von der Sicherung unterbrochen werden,  in dem Fall, dass hier einfach ein zu großer Strom   durchfließt. Ja, zu der Verdrahtung im Einzelnen  muss man vielleicht noch erwähnen, ich habe eine   begrenzte Anzahl von NG-51, aber es ist doch  eine handvoll. Und wenn man da mal reinschaut,   dann sind die Drahtfarben auch nicht unbedingt  immer exakt identisch. Ich habe zum Beispiel eine,   da habe ich ja wie dargestellt gezeigt, dass der  eine Draht rot-schwarz ist und der andere ist grün   schwarz. Hier in dem Gerät ist tatsächlich ein  grün-schwarzer Draht und ein komplett schwarzer   Draht. Ja, man weiß es nicht, ob das ab Werk schon  so war oder ob das mal im Laufe der 60-jährigen   Geschichte dieses Gerätes vielleicht auch mal  jemand ausgewechselt hat. Kann man nicht wissen,   also nicht wundern, wenn die Drahtfarben in euren  Geräten sich vielleicht an der einen oder anderen   Stelle unterscheiden. Das ist durchaus normal  denke ich. Ja, zum Hauptschalter kann man noch   eine Kleinigkeit anmerken: In ganz alten Geräten  findet man sehr oft dieses Modell und in den   späteren Platinen-NG51 S findet man eher dieses  Modell. Also das ist beides absolut in Ordnung und   erfüllt die gleiche Funktion. Schauen wir uns  als nächstes mal den Trafo an, so wie ich ihn   hier gelb markiert habe. Ja, wenn wir uns den  Trafo von außen mal anschauen, dann sehen wir   da eine Bezeichnung auf vielen Ausführungen "BV  1260P", muss aber nicht unbedingt drauf stehen.   Ich habe hier auch mal ein Beispiel, da sieht  das vollkommen anders aus. Das ist allerdings   ein Beispiel aus dem Internet und dieses Gerät ist  glaube ich irgendwo in Kalifornien mal verkauft   worden. Also der sieht ein bisschen anders aus  als der, aber "BV 1260P", das findet sich auch   auf dem Schaltplan und zum Hersteller haben wir  hier erst mal einen Hinweis: Einen Kreis, in dem   so eine Art Sinus drin ist, sieht gleichzeitig  auch wie ein "M" aus. Der Hersteller mit diesem   Symbol ist die Firma "MAHOC" München und da sehen  wir auch nochmal den Trafo im Ganzen ausgebaut.   Und das ist schon ein tragendes Bauteil, auf der  Seite ist er an den Rest des Gerätes oder am Rest   des Chassis angebracht und auf dieser Seite ist  eine komplette Platte mit Netzanschluss, Sicherung   und Spannungswahlschalter befestigt. Deswegen  der ist also ein tragendes Verbindungselement   zwischen Chassis und dem da auch. Ja, ich  möchte jetzt nicht allzu viel zum Aufbau und zur   Funktionsweise von Trafos sagen, nur so viel, um  die folgenden Folien besser verstehen zu können.   Also ein Trafo funktioniert ganz vereinfacht so:  Wir haben eine primäre Wicklung, durch die ein   Primärstrom fließt und wir haben auf der anderen  seite eine Sekundärwicklung, oder Sekundärspule,   durch die dann auch ein Sekundärstrom fließt. Und  das Ganze ist aufgebracht auf einem Eisenkern. Und   wenn ein Strom durch die Primärwicklung fließt,  wird ein Magnetfeld erzeugt um den Draht herum,   das zu einem magnetischen Fluss innerhalb  dieses Eisenkerns führt. Und dieser magnetische   Fluss induziert wieder eine Spannung in der  Sekundärwicklung. Das ist mal die einfachste   Erklärung, wie so ein Trafo funktionieren kann.  Ich will nicht in die Mathematik einsteigen,   aber hier sind mal zwei einfache Formeln für einen  idealen Trafo. "Idealer Trafo" bedeutet ja, dass   es auch einen "un-idealen" Trafo gibt. Das ist im  Wesentlichen das Thema, dass diese Berechnungen   und das, was wir hier sehen, in der Wirklichkeit  nicht ganz so reibungslos funktioniert. Es gibt   verschiedene Gründe für Verluste, also wo unsere  Spannung, die hier rein geht oder der Strom,   der hier reingeht, nicht das was er könnte auch  in der Sekundärseite erzeugt, sondern auf dem   Weg dahin gehen gewisse Sachen einfach verloren  und das haben die Spezialisten natürlich auch   in entsprechend komplizierteren Gleichungen  einfließen lassen. Und wir schauen uns jetzt   mal die ganz einfache Gleichung an, nur um sie  im Hinterkopf zu haben für einen ganz idealen   Trafo. Also dann schauen wir mal ganz kurz auf  diese zwei Gleichungen und schauen uns mal an,   inwiefern die uns weiterhelfen, das Kommende zu  verstehen. Also wir sehen hier zum Beispiel hier   in dieser Gleichung etwas, das wir eigentlich  schon wissen: Wenn man die Spannung auf der   Sekundärseite erhöhen will, dann gibt es dazu  zwei Möglichkeiten. Also entweder ich erhöhe   die Spannung auf der Primärseite oder aber  ich ändere hier etwas am Wicklungsverhältnis,   also an der Anzahl der Wicklungen oder wie viele  Wicklungen jede von diesen Seiten hat. Denn die   Anzahl der Wicklungen auf der Sekundärseite stehen  hier im Zähler und die Anzahl der Wicklungen auf   der Primärseite stehen im Nenner und das heißt,  je mehr Wicklungen die Sekundärseite hat,   desto höher wird auch die Sekundärspannung  sein, der Bruch wird ja immer größer,   je höher die Zahl hier oben im Zähler ist. Das  ist jetzt erstmal ganz logisch, das kennen wir   schon. Um eine Spannung hoch zu transformieren  müssen wir auf der Sekundärseite mehr Wicklungen   haben. So und beim Strom ist es jetzt aber in  gewisser Weise andersrum. Wir sehen, dass der   Bruch hier vertauscht ist, wir haben im Zähler  jetzt die Wicklungszahl auf der Primärseite.   Ja aus dieser Sache nehmen wir jetzt mal eine  Komponente mit: Wenn wir in eine Situation kommen,   wo die Wicklungen auf der Primärseite verringert  werden, dann können wir nur kompensieren, indem   wir den Strom auf der Primärseite erhöhen. Das ist  eine Erkenntnis, die brauchen wir nachher noch,   um ein paar Dinge zu verstehen. Also, sollte es  zutreffen, dass die Wicklungen auf der Primärseite   sich in irgendeiner Weise verringern und wir  wollen trotzdem noch denselben Strom auf der   Sekundärseite haben, dann müssen wir schauen, dass  wir auf der Primärseite den Strom erhöhen, damit   diese Rechnung weiterhin aufgeht. Mehr möchte  ich dazu jetzt überhaupt nicht sagen, das war   es schon mit der Mathematik. Schauen wir uns aber  erstmal noch was an zu dem Aufbau und auch zu den   Verlusten, die ich angesprochen habe. Da wollen  wir uns vielleicht einen in dem Zusammenhang noch   mal angucken. Ja also man hat auf dem Schaubild  eben gesehen: Es ist hier ein Eisenkern auf dem   diese Wicklungen aufgebracht sind, aber in der  Realität ist das kein "Monoblock" sozusagen,   sondern der Eisenkern ist ausgeführt als  eine große Anzahl von kleinen Blechpaketen,   die übereinander gestapelt sind und hier auch  durch Bolzen und Schrauben eng aneinander gepresst   sind. Und diese einzelnen Trafobleche sind  voneinander oder gegeneinander isoliert, das heißt   die haben einen Lacküberzug, der dafür sorgt,  dass die nicht durchgängig elektrisch leitfähig   sind. Ja und das hat seine Gründe. Wir sehen hier  noch mal den Eisenkern. Denn einer der Verluste,   die auftreten können im Vergleich zu einem idealen  Trafo, sind die sogenannten Wirbelströme. Ja,   wo verstecken sich hier in diesem linken Bild die  Wirbelströme? Dieser magnetische Fluss würde dazu   führen, dass 90 Grad dazu ein elektrischer Strom  fließen würde, induziert von diesem magnetischen   Fluss im Eisenkern selbst. Das nennt man einen  "Wirbelstrom". Und dieser Wirbelstrom entzieht   dem magnetischen Fluss Energie, das heißt, alles  was hier an magnetischem Fluss erzeugt wird,   kann nicht hundertprozentig hier drüben eine  Sekundärspannung induzieren. Weil ein Teil   geht davon oder dadurch verloren, dass hier  Wirbelströme fließen können. Ja und deswegen   hat man diesen Trafo in einzelnen Blechpaketen  ausgeführt, weil diese Wirbelströme dadurch stark   reduziert werden. Ja, man sieht das hier in der  Zeichnung, die das hier ein bisschen darstellen   möchte. Also innerhalb eines Blechpaketes  fließen natürlich noch gewisse Wirbelströme,   aber der Verlustfaktor ist deutlich geringer als  wenn man das wirklich in Form eines einzelnen   großen Blocks ausführen würde. Ja deswegen ist  es natürlich auch immer sehr wichtig, dass diese   Blechpakete tatsächlich auch noch voneinander  isoliert sind. Also vollkommen verrostete Trafos,   wo diese Isolierung nicht mehr gegeben ist,  die können deutliche Verluste erzeugen und   dann funktioniert das Gerät vielleicht nicht mehr  innerhalb der Parameter in denen es funktionieren   sollte. Ja das soll es jetzt auch mal zum  Trafo sein im Umfang dieses Videos. Das ist   eine Wissenschaft für sich und wer sich da ein  bisschen weiterbilden möchte und weiter lesen   möchte, der sei auf diese drei Wikipedia-Artikel  verwiesen. Fassen wir noch mal ein paar Dinge zum   Trafo zusammen, auf die ich noch mal gesondert  hinaus will: Wir haben - wie man auch auf dem   Schaltplan sieht - vier einzelne Wicklungen auf  der Primärseite und wir haben zwei Anzapfungen   auf der Primärseite. Eine Anzapfung befindet  sich hier, ich nenne das mal die "Wicklung 130",   so wie hier - das ist die im letzten Video schon  gezeigte Spannungsversorgung für den Motor. Also   zwei Anzapfungen, eine hier und diese Wicklung ist  auch angezapft für den Motor. Die Bezeichnungen,   die man hier lesen kann, die sind teilweise etwas  verwirrend oder irreführend. Dazu werde ich später   noch ein kleines bisschen mehr sagen. Ja und  auf der Sekundärseite haben wir zwei Wicklungen:   Das hier, einmal eine 6,3 Volt und einmal eine  275 Volt Wicklung. Und was man gerne übersieht,   wir haben auch noch eine Schirmwicklung, die  ist nämlich genau hier in der Mitte. Wird schon   angedeutet durch dieses Erdungssymbol hier, denn  die Schirmwicklung ist auf einer Seite mit Masse   verbunden und das ist dieses unscheinbare  Kabel hier, was in einer Schraube endet, die   Massekontakt hat. Wofür man das braucht, da werde  ich nachher noch einen Satz zu sagen. Schauen wir   uns die beiden Trafoseiten noch mal in einem Bild  an, ich habe hier die Kabel mal aufgedröselt,   damit man alles schön verfolgen kann. So sieht  das aus hier, auch wieder der Hinweis: Diese   beiden Kabel, die sehen beide gelb aus oder diese  beiden Anschlussdrähte. Die sind im Folgenden,   in den folgenden Darstellungen auch beide gelb  dargestellt. Es ist aber so, dass in vielen   Geräten ist der hier eher orange, das heißt, ich  weiß jetzt nicht, ob orange wirklich die Regel ist   oder ob das in meinem Gerät, was ich hier zur  Darstellung verwendet habe, tatsächlich beides   gelb ist. Oder ob dieses gelb hier einfach mal  ein orange war und entsprechend stark ausblichen   ist. Ich konnte es nicht mehr wirklich sagen. Ich  habe jetzt hier beide mal als gelb wahrgenommen,   einfach bedenken, dass dieser Anschluss in eurem  Gerät eventuell auch einen orangenen Draht hat.   Ja, man sieht das jetzt hier, das ist ein anderes  Gerät von mir, da sieht er ganz eindeutig orange   aus. Und der sieht ganz eindeutig gelb aus.  Also da kann man es sehr gut unterscheiden.   Was ich jetzt mal machen möchte, damit wir  nicht nur über die Drahtfarben reden müssen:   Ich habe jetzt diese acht Anschlussterminals mal  einfach von links nach rechts durchnummeriert. Ich   werde mich im Folgenden auch an diese Nummerierung  halten, also das bitte kurz im Hinterkopf   behalten. Von 1 bis 8, von links nach rechts.  Ich hab's ja schon gesagt, die Primärseite hat   eine größere Anzahl von Teilwicklungen und was das  genau soll oder wie das zu verstehen ist - ja dem   nähern wir uns vielleicht einfach mal, indem wir  diese Wicklungen mal unter Spannung durchmessen.   Und das sieht man auf diesen sechs Bildern, ich  erkläre das jetzt noch ein bisschen genauer:   Auf dem ersten Bild messe ich zwischen dem  Anschlusspunkt eins und acht, da habe ich   so etwa 42 Volt. Das kennen wir schon, das ist  unsere Spannungsversorgung für den Motor. Auf dem   zweiten Bild messe ich zwischen sechs und acht 115  Volt. In einem 220 Volt Netz wären das 110 Volt,   aber da ich das Gerät bei 230 Volt betreibe, sind  die Spannungen ein kleines bisschen höher. Das   ist aber auch gar nicht wichtig, also zwischen  sechs und acht messen wir 115 Volt. Dritte Bild   oben rechts zwischen drei und fünf messe ich 20  Volt. Dann gehts unten links weiter - zwischen 2   und 8 messe ich 230 Volt. Das sind unsere beiden  Netzanschlusspunkte. Zwischen drei und sieben,   unten in der Mitte, messe ich 135 Volt. Und das  letzte Bild, da messen wir zwischen zwei und vier   20 Volt. So und jetzt setzen wir das mal kurz  in einen Kontext. Also was hatten wir gemessen?   Zwischen 1 und 8 messen wir unsere Motorspannung  42 Volt. 1 und 8, das sieht man hier auch. Das   ist genau der Abgriff für die Motorspannung.  Zwischen sechs und acht messe ich 115 Volt. Ja,   da steht hier 110. Das ist das erste, was ein  bisschen irreführend ist, in einem 230 Volt   Netz messen wie hier realistisch eher 115. Das  ist aber auch überhaupt kein Problem. Zwischen   drei und fünf messe ich 20 Volt. Na ja, da  sehen wir schon mal - hier steht 130 Volt,   aber wir messen an der Stelle eigentlich 20 Volt.  Und da ist jetzt das zweite Missverständnis,   was man mit dieser Darstellung haben kann. Wir  haben mitnichten hier eine 110 Volt Wicklung   und da eine 130 Volt Wicklung, sondern es ist  realistisch tatsächlich so, dass wir zwischen   fünf und sieben 110 Volt bzw. 115 Volt messen.  Und zwischen drei und sieben messen wir 130 Volt,   das heißt dieser kleine Wicklungsanteil,  der gibt nochmal 20 Volt dazu. Ja, dann   zwischen zwei und vier habe ich wieder 20 Volt  gemessen, das heißt das stimmt hier diesmal. Wir   haben hier also realistisch betrachtet nicht eine  "20er Wicklung" oder 20 Volt Wicklung, sondern die   hier ist eigentlich auch genau das gleiche mit  dem einzigen Unterschied - dass das wirklich   eine Einzelwicklung ist und diese Teilwicklung  ist tatsächlich nur von dieser großen Wicklung   zwischen drei und sieben abgegriffen, das ist hier  unsere zweite Anzapfung, von der ich eben geredet   habe. Erste Anzapfung auf der Primärseite und hier  unsere zweite Anzapfung auf der Primärseite. Ja,   also so viel zu den Missverständnissen. Hier haben  wir tatsächlich auch eine 20 Volt Wicklung und   unter realen Bedingungen in heutigen Stromnetzen  können sich diese Zahlen hier sowieso leicht   unterscheiden, weil man heute in Nordamerika  keine 110 Volt mehr hat, sondern da geht es   glaube ich auch eher Richtung 115, 120 Volt und  in Deutschland haben wir auch keine 220 Volt mehr,   sondern 230 Volt plus/minus. Ja und wenn wir das  jetzt mal alles, so wie es im Gerät verkabelt ist,   auch mit den Kabelfarben anbringen, dann  erhalten wir dieses sehr unübersichtlich   gewordene Bild und da kann man einfach nur noch  sagen [Batman Fanfaren Sound wird gespielt]... Genau, aber so sieht's aus, auch wenn es  unübersichtlich ist. So ist das Ganze im   Gerät direkt verkabelt. Die Sekundärseite ist  durchaus einfacher gehalten, da haben wir nur   ein paar oder eine kleine Teilmenge von Kabeln.  Was ist das genau? Dröseln wir das hier nochmal   auf. Also wir haben gelb-rot, die Anschlüsse  zu unserer 275 Volt Wicklung. Die beiden gehen   zum Brückengleichrichter und hier drüben  haben wir die 6,3 Volt Wicklung, da gehen   jeweils zwei Kabelpaare ab. Das eine geht zu der  Bedienfeldbeleuchtung, also zu den Lampen vorne   und das andere Kabelpaar geht zu den Heizfäden  der Röhren, also zur Röhrenheizung. Und man sieht   hier schon, logischerweise die Beleuchtung und  die Röhrenheizung liegen parallel zueinander.   Diese ganzen Trafowicklungen ergeben jetzt  eigentlich noch gar nicht so richtig einen Sinn:   Wozu braucht man die? Warum sind da so viele  Wicklungen auf der Primärseite? Wenn wir uns   jetzt mal diesen ominösen Spannungswahlschalter  anschauen, dann wird das alles plötzlich einen   Sinn ergeben. Schauen wir uns doch das Ganze  erstmal optisch und mechanisch an. Hier ist   jetzt mal so ein Gerät, wie es auch in Echoletten  vorkommt, aber nicht nur da, weil in den 50er und   60er Jahren hat man solche Spannungswahlschalter  auch in Radios gefunden und in anderen Geräten,   deren Verkaufsraum nicht nur Deutschland war,  sondern mehr oder weniger die ganze Welt. Ja   und was sehen wir hier? Wir haben auf der einen  Seite einen drehbaren Schalter mit Markierungen   und verschiedenen Voltangaben und auf der  Unterseite haben wir acht Anschlussterminals,   die auch nummeriert sind auf eine etwas seltsame  Art und Weise - könnte man jetzt erst mal denken.   Also wir haben hier 1, 2, 3, 4 und dann geht  es weiter mit 5, 6, 7, 4. Das heißt die beiden   hier haben anscheinend irgend etwas gemeinsam. Das  wissen wir jetzt aber noch nicht, schauen wir uns   mal zuerst das Innere an. Man kann den Schalter  auseinandernehmen, indem man diesen Seegerring   und eine Unterlegscheibe entfernt und dann kann  man das Ganze auseinander ziehen. Und was man   in dem drehbaren Knopf vorfindet ist folgendes:  Wir haben hier in Vertiefungen kleine Federn drin   und auf diesen Federn liegen solche Kontaktleisten  auf. Die sehen jetzt hier aus wie ein "M". Der   mittlere Pfosten ist sozusagen direkt in der  Feder drin, das haben wir eins, zwei, drei,   vier, fünf mal und diese beiden Federn sind mit  etwas anderem überbrückt, nämlich mit dieser   seltsamen Brücke, die auch nur aufliegt. Das heißt  es ist beim Zusammenbauen auch wieder eine kleine   Fummelei. Tja und was soll das Ganze jetzt sein?  Zunächst einmal: Sie Schultern dieses M's sind   diese Punkte, die wir hier eingerastet in einem  von diesen Anschlussterminals sehen. Ja und da   sehen wir 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 Stück von. Wenn  wir jetzt aber mal nachzählen, haben wir hier 1,   2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12. Das heißt  vier vor diesen Schultern oder Kontakten sieht   man hier gar nicht und das bedeutet ja, wenn da  immer nur eine Teilmenge von acht beschaltet ist,   dann ändert sich das ja beim Drehen diese  Schalters offensichtlich, welche acht von diesen   Kontakten hier mit den Lötleisten eine Verbindung  haben. Das ist jetzt auch schon ein Hinweis auf   den ganzen Sinn dieses Schalters. Schauen wir  uns mal eine kleine Übersicht an, die findet   sich auf manchen Schaltplänen. Den hier habe  ich glaube ich vom Schaltplan der Echolette E51,   also eines Nachfolgemodells. Was wir jetzt hier  sehen ist aber schon mal ganz wichtig: Wir sehen,   dass je nach Schalterstellung unterschiedliche  dieser Kontakte miteinander Verbindung haben.   Bei 110 Volt haben 4 und 7 Verbindung, 1 und  2 und 3 und 4. Und diese Kontakte 6 und 5,   die hängen in der Luft, die haben hier auf  der anderen Seite keinen Partner. Bei der   220 Volt Stellung ist es anders: Obwohl, hier  auch wieder 4 und 7, dann ist es aber 2 und 3   und da haben wir eine ganze Menge, die in der  Luft hängen. Nämlich der hat keinen Counterpart,   der auch nicht, der 5 auch nicht und der 6 auch  nicht. Bei 150 Volt ist es auch wieder anders,   da haben 6 und 5 Verbindung, 1 und 2, 3 und 4. Das  heißt, wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass ja   an jedem von diesen Schalltkontakten oder an jedem  von diesen Kontakten tatsächlich ein Kabel oder   ein Anschlussdraht vom Trafo her festgelötet  ist, dann bedeutet das ja offensichtlich,   dass unterschiedliche Wicklung des Trafos in  Verwendung sind oder aktiv verbunden sind,   je nachdem wie wir diesen Schalter konkret  drehen. Da sieht man das nochmal, hier diese   verschiedenen bunten Kabel von den Trafowicklungen  sind alle irgendwo auf dem Spannungswahlschalter   festgelötet und wir wissen jetzt, dass  je nach Schaltstellung unterschiedliche   von diesen Kontakten tatsächlich eine Verbindung  miteinander haben. Ja und der ominöse Kontakt 4,   den es zwei mal gibt, der ist auch relativ  leicht erklärt. Der ist im Prinzip der gleiche,   da er mit einer Drahtbrücke verbunden ist. Also  vier hier und vier da ist im Prinzip das gleiche,   weil die sind einfach verbunden. Und auf dem  Schaltplan sieht man die Verbindung 4 und 4   natürlich auch, das ist die schwarze Linie, die  ich nicht eingefärbt habe. Ja, was soll das nun?   Also dass verschiedene Wicklung miteinander  verschaltet werden offensichtlich, wenn man   diesen Spannungswahlschalter auf verschiedene  Einstellungen setzt? Schauen wir uns das jetzt mal   an konkreten Beispielen an. Ich habe hier immer  diejenigen Kontakte, die eine Verbindung haben,   habe ich mit einem schwarzen Balken markiert  und die Kontakte, die auf einer Seite in der   Luft hängen, sind grau markiert. So dass man  anhand des schwarzen Balken es immer sehen kann,   was da tatsächlich miteinander verschaltet  ist. Das ist jetzt die Einstellung 220 Volt   und das ist die Einstellung von 110 Volt und an  diesen beiden Unterschieden zwischen 110 und 120   Volt möchte ich jetzt kurz zeigen, was es damit  auf sich hat. Also wir sehen das hier ja auch,   wenn wir das mal schnell hin und her schalten,  da dreht sich offensichtlich irgendwas. Im Prinzip ist es hilfreich, wenn man mal Strom  spielt, denn wir haben ja letztlich eine Spannung   anliegen zwischen zwei Drähten. Das ist einmal  der hier oben, der kommt vom Netzstecker oder von   der Netzbuchse. Und es ist der da unten, der  kommt auch über den Ein- und Ausschalter und   Sicherung von der Netzbuchse. Das heißt, zwischen  dem und dem Draht liegt eine Spannung vor, in dem   Fall 220 Volt und überall wo wir eine Spannung  haben, würde auch gerne ein Strom fließen - von   der einen Seite zur anderen. Und die Frage ist  jetzt, wie kommt der Strom von hier oben oder   wie kann er von hier oben nach unten fliessen.  Und da macht es Sinn, wie gesagt, jetzt mal Strom   zu spielen. Wir haben jetzt praktisch ja hier  einen Weg, das ist wie so ein kleines Labyrinth,   dem man folgen muss. Und wenn man das macht, dann  kommt das bei raus, was ich hier mal rot markiert   habe. So kann der Strom fließen, nämlich hier lang  über diese zusammengeschalteten kontakte 7 und 4,   dann geht er hier unten über kontakt 4 in  diese Wicklung rein und über die Verbindung   2 und 3 geht er in die nächste Wicklung  rein und dann ist er unten angekommen.   Also hier fließt jetzt unser Strom durch diese  beiden Wicklungen in der Stellung 220 Volt. Fassen wir mal kurz zusammen, was wir hier haben.  Also wir haben hier eine, ich habe hier "doppelt"   geschrieben, es wäre vielleicht besser gewesen  zu schreiben "eine zweifache Windungszahl",   denn wir haben hier zwei Windungen, die in  Serie miteinander oder in Reihe miteinander   verbunden sind. Und wir haben einen einfachen  Strom - ich habe das jetzt mal "einfacher"   Strom genannt im Vergleich zu dem, was als  nächstes kommt. Also hier nicht verwundern,   "einfacher Strom" ist ja kein absolute Angabe für  irgendetwas, aber im Vergleich zu dem zu sehen,   was gleich kommt. Wichtig ist: Zwei  Spulen, die in Reihe geschaltet sind. Bei 110 Volt haben wir hier andere  Anschlussgegebenheiten und deswegen   sieht das auch ein bisschen anders aus. Nämlich  der Strom hat hier zwei Wege, über die er fließen   kann. Zunächst mal ist es nahezu identisch, es  geht über Kontakte 7 und 4 hier lang, da lang.   Bei Kontakt 4 geht es einmal in diese Windung  rein und über Kontakte 2 und 1 nach hier unten.   Der Strom hat allerdings auch noch einen zweiten  Weg, das ist der rote. Er kann auch über drei und   vier durch diese Windung hindurch nach da unten.  Das heißt, bei der Stellung 110 Volt sind diese   beiden Wicklungen, die wir eben schon hatten in  einer Art und Weise anders als zuvor miteinander   verschaltet, so dass der Strom nicht mehr in Serie  durch diese Wicklungen fließt, sondern wir haben   zwei parallel zueinander stehende Wicklungen.  Einmal hier und einmal da und der Strom fließt   durch beide hindurch. Das bedeutet natürlich, dass  wir hier auch nur die halbe Windungszahl haben,   weil vorher waren die in Serie, jetzt sind sie  nicht mehr in Serie. Also halbe Windungszahl.   Aber wir haben tatsächlich den doppelten Strom!  Hm, warum denn das jetzt? Naja, stellen wir uns   das doch mal so vor: Bei 220 Volt haben wir zwei  Wicklungen in Reihe geschaltet, diese Wicklungen   haben auch einen Leitungswiderstand. Und aus  gegebener Spannung und gegebenem Widerstand ergibt   sich eine feste Anzahl des Stroms. Das ist das  ohmsche Gesetz, das kann man ausrechnen. Wenn wir   jetzt allerdings die Eingangsspannung halbieren  und gleichzeitig auch noch den Leitungswiderstand   halbieren, weil die sind ja nicht mehr in Serie,  die sind ja jetzt parallel und der Strom fließt   immer nur durch eine von diesen Wicklungen. Da  haben wir jetzt den Leitungswiderstand halbiert.   Spannung halbiert, Leitungswiderstand halbiert  - dann ist der Strom, der rauskommt immer noch   der Gleiche, aber dadurch, dass dieser Strom  hier zweimal fließt - nämlich einmal da durch   und einmal da durch - haben wir in dieser  Verschaltung tatsächlich die halbe Windungszahl,   aber den doppelten Strom. Und das sieht man auch  auf vielen Geräten außen, da steht ganz eindeutig:   Wenn man 110 Volt anschließt, also die 110 Volt  Stellung, dann braucht man eine Sicherung, die den   doppelten Strom verträgt. Ich habe mal in einer  Ebay Kleinanzeigen gelesen, da hat jemand gesagt:   Naja, das Gerät kann man zwischen 110 und  220 Volt umschalten, indem man die Sicherung   auswechselt. So ist das natürlich nicht gemeint,  die Sicherung entscheidet nicht darüber, was für   eine Netzspannung man verwenden kann. Das ergibt  sich genau andersrum, nämlich je nachdem welche   Netzspannung man verwendet, gegeben den Fall,  dass das Gerät mit verschiedenen Netzspannungen   anhand eines Spannungswahlschalters umgehen kann,  dann muss man bei der 110 Volt tatsächlich eine   doppelt so starke Sicherung einsetzen oder eine  Sicherung einsetzen, die doppelt so viel Strom   aushält. Genau aus diesem Grund. Hier haben wir  die halbe Windungszahl, aber dadurch, dass der   Strom hier zweimal fließt, haben wir den doppelten  Strom. Ja, warum das wichtig ist, das kann man mal   anhand einer ganz kleinen Rechnung sich anschauen.  Also da muss man jetzt nicht den Taschenrechner   rausholen, es gibt hier Rechner im internet. Ich  habe den mal hier unten verlinkt, da kann sich   das jeder selbst anschauen. Wenn wir jetzt mal  hier ein Windungsverhältnis vorgeben - das ist   jetzt nicht das Windungsverhältnis in der NG-51  S, sondern das habe ich einfach mal frei gewählt,   so dass hier auch schöne Zahlen rauskommen.  Wir haben auf der Primärseite 50 Windungen und   auf der Sekundärseite 100 Windung. Wir haben eine  Eingangsspannung von 220 Volt und einen Strom von   1 Ampere und da kommen auf der Sekundärseite diese  Werte heraus, nämlich eine Spannung von 440 Volt   und ein Sekundärstrom von 500 Milliampere. Ja und  was wir jetzt mal verringern ist die Windungszahl,   nämlich auf die Hälfte und die Spannung  verringern wir auch auf die Hälfte, so wie   im Beispiel der Umschaltung 220 Volt und 110 Volt.  Also wenn wir diese beiden Werte verringern, dann   muss man tatsächlich den Strom verdoppeln, damit  hier immer noch das gleiche Ergebnis rauskommt.   Ja und das ist der ganze Grund, warum dieser  kompliziert aussehende Spannungswahlschalter   verschiedene Wicklungen auf der Primärseite  immer wieder anders miteinander verbindet:   Es muss dafür gesorgt werden, dass egal welche  Eingangsspannung tatsächlich anliegt, auf der   Sekundärseite immer das gleiche rauskommt.  Ja und da haben sich die Hersteller dieses   Trafos schon einige Gedanken gemacht und der  Spannungswahlschalter sorgt für eine Verschaltung,   die genau das erreicht. Hier auf der Sekundärseite  kommt immer das gleiche raus, egal was reingeht. Wenn wir jetzt das Prinzip mal vor Augen haben,  ist der Rest eigentlich ganz einfach. Deswegen   werden wir jetzt hier durch die verschiedenen  anderen Einstellungen mal mehr oder weniger   durchrennen. Bei 130 Volt ist es sehr ähnlich  wie schon bei 110 Volt, nur dass wir jetzt hier   diese Wicklung und diese Wicklung parallel haben  und wir haben diese Wicklung und diese Wicklung   parallel. Das sieht man auch, diese hier ist mit  der anderen in Reihe geschaltet und diese hier ist   mit der anderen in Reihe geschaltet und die beiden  grün und rot liegen jeweils parallel zueinander.   Das heißt statt 110 Volt haben wir 130 Volt  Spannung und da muss man noch eine Wicklung mehr   hinzufügen, damit das Ganze auf der Sekundärseite  dann auch das gleiche Ergebnis erzielt. Bei 150 Volt ist es relativ ähnlich,   mit dem einzigen Unterschied, dass wir hier  tatsächlich zwei Wicklungen in Serie haben,   nämlich die hier oben und die. Und die  anderen beiden liegen parallel zueinander. Bei 240 Volt haben wir diese beiden,   die parallel zueinander liegen und diese  beiden, die in Serie zueinander liegen. Bei 250 Volt läuft er einfach durch jede Wicklung  einmal durch, also sie liegen alle in Serie. Ja,   wie ich schon gesagt habe, das Wickeln von Trafos  und das Dimensionieren und Berechnen von Trafos,   das ist eine Kunst für sich und das  ist schon eine ganz schöne Leistung,   dass man da etwas geschaffen hat, das für  so unterschiedliche Eingangsspannungen durch   geschicktes Verschalten der einzelnen Wicklungen  tatsächlich immer das gleiche Ergebnis erzielt. Kommen wir nun also zur Beleuchtung. Da könnte  man jetzt sagen, das ist doch trivial! Ist es   vermutlich auch, aber bei diesem Gerät ist  so vieles nicht so einfach, wie man sich das   vorstellt. Schauen wir uns das mal an. Wir  haben ja eben gesehen, dass da ein eigenes   paar Drähte von der Sekundärseite des Trafos  abgeht für die Beleuchtung. Und diese Drähte,   die laufen hier in diesem großen Kabelpulk  bis nach vorne zur Schaltereinheit. Hier,   ich habe die mal markiert, das sind diese grauen  Kabel, die man hier sieht. Die kommen direkt von   der Sekundärseite des Trafos und gehen bis nach  hier vorne. Da sehen wir die und da sehen wir   die - hat seinen Grund, weil es gibt sowohl hier  als auch da ein Lämplein und diese Beleuchtung,   die kann schon etwas Kopfschmerzen bereiten,  weil die ist an einer sehr, sehr unzugänglichen   Stelle. Man sieht das ja, man muss hier ganz tief  reingreifen, um an diese Lämpchen überhaupt dran   zu kommen. Und dann sind die auch noch nach  innen gerichtet, das heißt, wenn man die mal   tauschen möchte, besteht eigentlich die einzige  Chance nur darin, die Schraube hier zu lösen,   so dass man das Lämpchen ein Stück hier rausziehen  kann. Aber es bleibt recht fummelig und eng und   ich glaube, das ist auch der Grund, warum man  viele Geräte findet, in denen eine oder beide   Lampen kaputt sind. Die Mühe will sich einfach  niemand machen, das zu wechseln. Ja und das Ganze   ist so angeordnet, dass wie gesagt von der  Sekundärseite hier ein Kabelpaar kommt. Das   geht zu dem Lämpchen und von dem Lämpchen geht  ein zweites Kabelpaar weg zum anderen Lämpchen. Schauen wir uns die Röhrenheizung an, die ja  parallel zu den Lampen liegt. Die Röhrenheizung,   das leuchtet jedem ein: Die Kathode muss  beheizt werden, damit sie Elektronen emittieren   kann. Aber so einfach, wie sich das anhört, so  kompliziert ist das Ganze in der Realität. Ja,   schauen wir uns einmal an, wie das ganze  hier eigentlich verbandelt ist. Nämlich   die Röhrenheizung geht bei der Platinen-Echolette  zum Beispiel auch hier mitten durch dieses ganze   Kabelgewirr durch. Das sind diese beiden grünen  Kabel, die kommen auch von der Sekundärseite   des Trafos und gehen hier einfach mitten  in dieses Kabeldickicht rein. Und auf der   anderen Seite enden sie an zwei Lötpunkten,  das sind nämlich die beiden hier. Da kommen   die Kabel raus und sind da angelötet. Man sieht  ja auch schon, da ist eine ganze Menge anderes   Zeugs auch angelötet und das wollen wir uns  jetzt mal ein bisschen angucken, wie die   Röhrenheizung eigentlich hier ihren Weg durch  das Gerät findet zu den verschiedenen Röhren. Ja, um das mal aufzulösen, die Anschlüsse  2 und 5, das sind jeweils die beiden Enden   der 6,3 Volt Wicklung von der Sekundärseite des  Trafos. Wir haben hier die Anschlüsse 1 und 4,   die gehen weiter zur Röhre 1. Zur Erinnerung,  die Röhre 1 und die Röhre 3 in dem Gerät sind   ja die beiden, die alleinstehend sind. Und  die anderen drei sind auf der Platine drauf.   Also hier gehen nochmal Kabel zu einer von den  alleinstehenden Röhren und wir haben hier auch   diese zwei kleinen schwarzen Kabel 3 und 6,  die gehen zum Heizfaden des magischen Bandes,   zur EM84, die ja auch an einer ganz anderen Stelle  ist. Also das muss man als extra Kabel wegführen,   zu dieser entfernten Röhre. Was es hier noch zu  sagen gibt: Diese beiden Kabel oder Heizleitungen   die zur Röhre 1 jetzt erstmal weitergehen, die  sind tatsächlich geschirmt ausgeführt. Das heißt,   wir haben hier ein Schirmgeflecht, das an dieser  Stelle auch jeweils auf Masse befestigt ist.   Wohingegen die Anschlüsse, die jetzt direkt von  der Sekundärwicklung kommen, die sind komplett   ungeschirmt, also die laufen ja erst mal komplett  ungeschirmt durch das Kabelpaket durch. Aber die   zu den einzelnen Röhren sind geschirmt ausgeführt.  Ja und die Heizleitungen zur EM84, die gehen hier   halt durch diese blaue Tülle in dem Gerät durch  den offenen Raum im Gerät bis nach vorne. Ja   und Pin 4 und 5 sind hier die Heizfäden für das  magische Band und dort gehen diese beiden Kabel   halt genau hin. Ich habe ja ganz am Anfang schon  gesagt bei der Übersicht, dass die Röhrenheizung   und der "Entbrummer" eigentlich zwei untrennbar  miteinander verbundene Themen sind. Den Entbrummer   muss ich aber an dieser Stelle schon mal  einführen, das ist nämlich das Potentiometer, das   sich hier am äußersten Rand der Platine befindet  und man kann das ganz einfach mal durchmessen:   Die beiden äußeren Anschlüsse des Potentiometer  sind tatsächlich mit den Lötpunkten verbunden,   wo unsere Heizdrähte dran befestigt sind, nämlich  der mit dem und der mit dem. Ja und da bei dieser   Platinen-Echolette ganze drei der Röhren natürlich  direkt auf der Platine aufsitzen, muss es ja so   sein, dass die Heizleitungen hier durch diese  Leiterbahnen direkt zu den Röhren geführt   werden. Hier mal eine ganz kurze Übersicht: Hier  haben wir zum Beispiel die Röhre 2, man sieht,   dass Pin 4 und 5 hier direkt ganz nah mit einem  Ende der Heizleitung verbunden sind. Ja und diese   Leiterbahn geht auch gleich noch nach hier oben  zu 2, das ist ein Bein des Entbrummer-Potis.   Hier drüben haben wir das andere Bein des  Entbrummer-Potis, das geht hier oben zu einem der   anderen beiden Seiten der Heizleitung und so wird  das Ganze halt auf die Platine drauf geführt. Hier   unten ist der Schleifer des Entbrummer-Potis,  das ist die Erde. Und so wird das ganze halt   durch die ganze Platine durchgeführt zu  den drei Röhren und wir haben hier Pin 9,   4 und 5 (gelb markiert). Die Röhre ist genau  umgedreht, da haben wir 4 und 5 und da 9. 4, 5   und 9 und das ist jeweils immer eine Seite dieser  Heizleitung, die vom Trafo kommt. Also hier das   hier ist in der Regel immer mit Pin 9 verbunden  und das hier mit Pin 4 und 5. Und da haben wir für   die Heizleitungen einen geschlossenen Stromkreis,  wo eben der Heizstrom fließen kann. Ja,   da haben wir auch noch mal das Pin-Diagramm für  eine ECC83. Hier gucken wir ja von unten drauf,   die wird also praktisch so hier reingesteckt  und deswegen ist Pin 9 hier und 4 und 5 ist da,   das sind die Heizanschlüsse. Kann man auch da noch  mal schön sehen, Pin 9 ist die Mittenanzapfung des   Heizfadens hier und der ist ausgeführt von Pin  4 zu Pin 5. Ja natürlich müssen wir auch für die   beiden alleinstehenden oder einzelnen Röhren eine  Heizung bereitstellen und das habe ich ja eben   schon gesagt, dass diese Leitungen tatsächlich mit  mit einem Schirm verbunden sind. Ich weiß nicht,   ob das Absicht ist oder ob das einfach Zufall  ist, die Zuordnung Pin 9 und Pin 4/5 ist hier   genau umgedreht. Das heißt, die Leitung,  die auf der Platine Pin 4 und 5 versorgt,   versorgt bei den einzelnen Röhren Pin 9 und  jeweils umgekehrt. Ja, bei den einzelnen Röhren   ist es so, dass von der Platine der Heizstrom  zur Röhre 1 geht. Hier sehen wir mal eine Seite,   die dort ankommt. Pin 4 und 5 und hier der Schirm.  Und Pin 4 und 5 sind hier überbrückt und werden   hier mit diesem roten Kabel runter zur Röhre 3  geführt und das Ganze gibt's auf der anderen Seite   auch noch für Pin 9. Ich habe jetzt hier mal ein  einfaches Diagramm gezeichnet wie das ganze - rein   von dem, wie es ausgelegt ist - miteinander  verbandelt ist. Man kann hier vielleicht dieses   graue Gekrackel erkennen, das soll bedeuten, dass  diese Leitungen tatsächlich geschirmt sind. Das   heißt bis zum Entbrummer ist überhaupt nichts  geschirmt und nur zu den Röhren 1 und 3 ist   das bei der Platine-Echolette tatsächlich mit  geschirmten Kabeln ausgelegt. Ja, hier sieht   man noch mal mein Überlagerungsbild, was ich  ja auch im Internet schon bereitgestellt habe,   da kann man das ganze noch mal schön erkennen.  Wir schauen uns nochmal die Anschlüsse an,   hier ist ein Anschluss der Röhrenheizung, der geht  hier drüben auf den Anschluss des Entbrummers und   der andere führt hier lang und nach da oben.  Ja und von da geht es über die ganze Platine zu   den Röhren und was man hier zumindest schon mal  erkennen kann, was auch noch wichtig ist: Diese   Heizleitungen sind auf der Platine über weite  Strecken ganz parallel zueinander angebracht.   Man sieht es hier, diese beiden Leitungen. Da  hat sich jemand Mühe gegeben, die wirklich ganz   parallel zueinander anzubringen und auch hier  sind sie ganz parallel zueinander angebracht. Das   hat seine Gründe und das besprechen wir gleich,  wenn wir über den Entbrummer reden. Noch kurz,   um das Ganze der Vollständigkeit halber zu  nennen. In der ersten Echolette NG-51 S Serie,   also die noch Punkt-zu-Punkt verdrahtet war und  keine Platine hatte, sieht das Ganze in etwa so   aus. Dort sind tatsächlich nur ungeschirmte Drähte  bis zur Röhre 5. Ja und von da an geht alles schön   parallel zueinander wie bei einer Lichterkette bis  zur letzten Rohre durch und der Entbrummer, der   terminiert praktisch die einzelnen Schirmleitungen  an seinem Schleifer zur Masse. Ja, natürlich weil   bei der Punkt-zu-Punkt verdrahteten Echolette  natürlich deutlich mehr Kabelwege da sind, ist das   Ganze auch sehr anders angeordnet. Also wir sehen  hier, alle Schirme enden praktisch am Entbrummer,   am Schleifer und werden dort auf Masse gelegt.  Und man sieht hier auch die ganzen Heizleitungen,   die werden sehr nah am Gehäuse lang geführt,  das hat auch seinen Grund, das werde ich auch   gleich noch ansprechen. Schauen wir uns mal  so eine Röhre an, wie die mit der Heizleitung   verbunden ist. Also wir sehen hier, da gehen  wirklich die Anschlüsse in dem Fall jetzt auf   Pin 4 und 5 und dort geht das nächste Kabel ab  zur nächsten Röhre und deren Schirme sind an   den Röhren erstmal nur miteinander verbunden. Auf  Masse gelegt sind sie wirklich nur am Entbrummer,   so dass wir hier einen weitestgehend durchgängigen  Schirm haben von der Röhre 5 bis zur Röhre   3 hinunter. Ja, was ganz interessant ist  bei einem meiner Geräte, ich weiß nicht,   ob das bei jeder Punkt-zu-Punkt verdrahteten  Echolette so ist: Der Heizfaden für das magische   Band wird hier tatsächlich von einer der Lämpchen  abgenommen. Also wir haben ja vorhin gesehen, die   Beleuchtung und die Röhrenheizung liegen parallel  zueinander, also ist das eigentlich relativ egal.   Und hier ist tatsächlich - einfach vermutlich um  die Kabel zu sparen und das kurz zu halten - die   6,3 Volt Heizung für das magische Band ist hier  von einem der Lämpchen einfach weggenommen. OK,   jetzt schauen wir uns auch diesen ominösen  Entbrummer an - was macht er? Für was ist er   gut? Ich habe ihn mal gelb eingezeichnet, also das  ist ein kleines Potentiometer oder ein Trimmer mit   nur 200 Ohm, dessen Schleifer auf Masse gelegt  ist und die beiden anderen Enden sind je mit   einem Bein der Röhrenheizung verbunden, so wie wir  es eben schon ausführlich dargestellt haben. Das   ist nochmal der Entbrummer, aber reden wir doch  erst mal darüber, von was für einem "Brumm" wir   hier eigentlich sprechen, den der Entbrummer  anscheinend vernichten soll. Nur mal zwei   Ursachen, es gibt auch noch weitere, das ist auch  wieder ein sehr weites Feld. Also zwei Ursachen,   eine davon kann sein: Eine kapazitive Einkopplung  über die Trafo Primärwicklung oder eben EM-Felder,   also elektromagnetische Felder um den Heizdraht  herum - also durch den Heizdraht fließt ja ein   relativ hoher Heizstrom - ja und fließender Strom  durch einen Draht erzeugt immer ein elektrisches   Feld um den Draht herum und das kann natürlich  in alles einkoppeln und einstreuen, was um die   Heizleitungen herum so liegt. Das kann jedes  Bauteil sein, was nahe der Heizleitung liegt,   es kann aber natürlich auch die Kathode  sein, weil die Heizleitung ist ja in der   Röhre ziemlich nah an der Kathode dran und wenn  da irgendein Brumm einkoppelt, dann hören wir den   auch ganz eindeutig. Ja, schauen wir uns mal  an, was ich mit kapazitiver Einkopplung über   die Primärseite meine. Also wir haben jetzt hier  mal die einfache Darstellung eines Kondensators,   deswegen "kapazitiv" - Kondensator. Das sind  zwei Platten, die voneinander getrennt sind   und es fehlt nicht viel Fantasie dazu, sich auch  vorzustellen, dass auch bei so einem Trafoaufbau,   wo hier auch zwei Seiten sind, die sich irgendwo  gegenüberstehen, dass sich auch das so ähnlich   wie ein Kondensator verhalten kann. also dass hier  auch irgendwelche Ströme fließen könnten. Ja wir   reden hier nicht von 50 Hertz Anteilen (oder 60  Hertz Anteilen in anderen Ländern des Netzstromes)   also nicht unbedingt von der Netzfrequenz, aber  wir reden hier durchaus von höher frequenten   Störungen, die ja heutzutage auch mehr denn je auf  unserer Netzfrequenz drauf hocken und wenn diese   Frequenzen auf unserem Netzstrom eine gewisse  Höhe haben oder eine gewisse Frequenz haben,   dann könnte das theoretisch schon sein,  dass die kapazitiv direkt hier in der   Sekundärseite einkoppeln. Und was wir dann haben  ist Sekundärstrom, auf dem irgendwelche komischen   Frequenzen drauf hängen, die uns ein Brummen in  allen möglichen Tonlagen im Gerät präsentieren   könnten. Das wollen wir natürlich nicht.  Die NG 51, muss ich einwerfen, die hat aber   außerhalb des Entbrummers für genau diese Art  der Brummeinstreuung noch eine andere Lösung,   nämlich eine Schirmwicklung im Trafo, die wir eben  schon kurz angesprochen haben. Also wenn man sich   das noch mal anschaut hier. Und die Schirmwicklung  ist eine Wicklung, die zwischen der Primär- und   Sekundärwicklung liegt, ganz wichtig ist aber,  die ist auf einer Seite nirgendwo angeschlossen   und auf der anderen Seite liegt sie an Masse. Und  alles, was je nach drüben einkoppeln könnte, wird   durch diese Schirmwicklung schon auf Masse runter  oder abgeleitet. Ja, aber die andere Möglichkeit,   so was zu kompensieren, wäre theoretisch auch ein  Entbrummer. Schauen wir uns jetzt aber doch mal   die zweite Quelle an, gegen die der Entbrummer  vorgehen muss. Wir haben jetzt mal hier unseren   Trafo - Primärseite und Sekundärseite. Und es  wird von hier nach dort eine Spannung induziert   in unsere Heizwicklung. Ja und mit Induktion ist  es halt so, wenn man jetzt diese Sekundärwicklung,   6,3 Volt Wicklung nur so auslegt, dann ist  die Verteilung von Elektronen in diesen beiden   Drähten nicht immer gleich, was heißt nicht immer  gleich, sie ist halt einfach nicht gleich. Sie   unterscheidet sich sogar sehr stark voneinander,  also es könnte sogar sein, dass man hier 0 Volt   Potenzial hat und dort 6,3 Volt Potenzial und  im nächsten Moment ändert sich das. Wichtig   ist ja nur, dass wir zwischen diesen beiden  Wicklungsenden eine Spannung von 6,3 Volt haben.   Das ist erstmal die Funktion, die wir benötigen.  Wenn jetzt aber hier die Stromverteilung oder   die verteilten Ströme sich deutlich stark  unterscheiden, dann ist es natürlich so,   dass sich die EM-Felder, die sich um diese beiden  Drähte aufbauen, auch stark unterschiedlich sind.   Das ist ein Problem. Warum? Das werden wir  gleich noch sehen. Schauen wir uns erst mal an,   was man dagegen machen kann. Also eine Möglichkeit  wäre, dass wir auf der Sekundärseite bei dieser   6,3 Volt Wicklung eine Mittenanzapfung machen,  die wir auf Masse legen. Wir haben jetzt also   hier diese Wicklung auf ein definiertes 0 Volt  Potenzial gelegt, genau in der Mitte und das   sorgt dann dafür, dass sich diese 6,3 Volt ergeben  aus induzierten Spannung von 3,15 Volt hier oben   und -3,15 Volt hier unten. Das ist das Prinzip von  einer Mittenanzapfung, das kennt man ja auch von   anderen Trafos. Man hat praktisch gespiegelte  Spannungen plus und minus und die abgegriffene   Spannung 6,3 Volt ist einfach dazwischen, weil  es ist ja immer nur eine Potenzialdifferenz,   wir müssen das ja nicht immer gegen 0 Volt haben,  sondern wir können ja auch zwischen diesen beiden   Drähten messen. Da haben wir 6,3 Volt unterschied.  Jetzt ist es nur so, dass es gar nicht so   einfach ist, so eine Mittenanzapfung wirklich  hundertprozentig genau auf die Mitte zu wickeln,   also dass hier wirklich beide Teilwicklungen  absolut exakt identisch sind. Das ist nicht immer   so zu erreichen und dann könnten wir auch wieder  das Thema haben, dass die Spannungsverteilung   in diesen beiden Enden nicht gleich ist. Ja und  dann haben wir auch wieder eine unterschiedliche   Stromverteilung zwischen diesen beiden Drähten  und dann haben wir auch wieder das Problem, dass   das EM-Feld, das sich um diese beiden Leitungen  herum ausbildet nicht gleich stark ist. Aber auch   die Induktion funktioniert nicht unbedingt so,  dass hier wirklich in beiden Teilen immer gleiche   komplementäre Spannungen mit unterschiedlichen  Vorzeichen induziert werden. Es kann immer winzige   Unterschiede geben und das sorgt immer dafür, dass  die EM-Felder dieser beiden Einzelleitungen immer   leicht unterscheiden ja und dagegen kann man jetzt  folgendes machen: Man legt diese Mittenanzapfung   nicht einfach nur auf 0 Volt, sondern man kann  diese Mittenanzapfung auch hier vorne herausnehmen   und macht eine künstliche Mittenanzapfung,  indem man zwischen diese beiden Seiten ein   kleines Potentiometer setzt, dessen Schleifer  man auf 0 Volt setzt. Der Vorteil ist jetzt,   dass wir diese beiden Seiten über dieses  Potentiometer symmetrieren können. Das heißt, wenn   wir hier eine feste Mittenanzapfung einwickeln,  dann können wir daran nichts verändern. Wir   können diese Mittenanzapfung nicht einfach nach  oben oder nach unten schieben, so wie es uns   passt. Aber wir können das in dem Fall schon,  indem wir hier ein Potentiometer haben, was wir   nach links und nach rechts drehen können und wir  können kleine Unterschiede, die hier bestehen so   tatsächlich ausgleichen. So dass wir im Idealfall  eben wirklich hier oben plus 3,15 Volt haben und   dort unten -3,15 Volt. Der Sinn des Ganzen ist im  Wesentlichen, dass wir um diese beiden Heizdrähte   herum zwei gleich starke EM-Felder haben, die  aber unterschiedliche Vorzeichen haben und sich   damit komplett auslöschen. Im Idealfall!  Damit das überhaupt funktionieren kann,   müssen diese Leitungen aber immer ziemlich  parallel zueinander liegen. Man hat früher die   Heizleitungen auch sehr nah an das Gehäuse gelegt,  damit die EM-Felder grundsätzlich Richtung Masse   schon abgeleitet werden. Wie diese Symmetrierung  mit dem Entbrummer genau funktioniert oder wie man   sich das vorstellen kann, das gucken uns jetzt  einfach mal in einer kleinen Simulation an. So,   wir haben hier mal ein einfaches Modell eines  Trafos mit Mittenanzapfung und hier haben wir auch   noch ein kleines Lämpchen als Verbraucher dran und  in einer idealen Welt wäre das so, dass wirklich   wenn man hier oben und in dem unteren Beinen  die Spannung misst, dass die exakt identisch   sind nur eben phasenverschoben bzw. mit einem  anderen Vorzeichen. Das ist die Idealvorstellung. Ich habe jetzt aber mal auf einem Bein einen  kleinen Widerstand eingefügt, um mal eine gewisse   Asymmetrie dieser Strecken hier zu simulieren.  Wie gesagt, die Asymmetrie kann dadurch Zustande   kommen, dass vielleicht diese Mittenanzapfung  nicht wirklich genau in die Mitte reingewickelt   ist, sie kann aber auch einfach von anderen  Sachen kommen. also wir haben ja hier auch Röhren,   diese Doppel-Trioden, die wir in der Echolette  NG-51 haben, da muss der Heizfaden von Pin   4 zu Pin 9 oder von Pin 5 zu Pin 9, der muss nicht  immer exakt gleich lang sein. Es kann dort auch   von der Produktion her zu gewissen Unterschieden  kommen, so dass der Weg vielleicht auf einer   Seite länger ist und das haben wir hier mit einem  kleinen Widerstand simuliert. Und dann sehen wir,   dass sich diese Spannungen in den verschiedenen  Beinen schon deutlich ändern, das heißt die   elektrischen Felder um diese Leitungen könnten  sich hier jetzt überhaupt nicht mehr ausgleichen,   weil sie einfach nicht mehr gleich stark wären.  Na ja und da käme jetzt unser Entbrummer ins   Spiel. Ich habe jetzt hier mal beispielhaft so  was da eingebaut und wenn wir das den Trimmer   etwas verstellen, dann sehen wir auch, wie sich  die Teilspannungen in den verschiedenen Beinen   verändern. Und wir können das auf die Extreme  setzen oder eben wir richten das Ganze so aus, dass wir hier symmetrische Spannungen  tatsächlich in den Teil-Beinen haben.   Das ist im großen und ganzen  die Idee hinter dem Entbrummer. Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf  das Thema Gleichrichtung. Auch hier werden wir   uns eine kleine Simulation anschauen,  um das Ganze etwas besser einordnen zu   können. Aber zunächst werfen wir mal einen  kurzen Blick auf die einzelnen Komponenten,   Bauteile der Gleichrichtung. Schauen wir uns  mal drei Protagonisten der Gleichrichtung   und Glättung etwas genauer an. Hier  einmal zwei der Becherkondensatoren   und da der Selen Brückengleichrichter.  Mit dem fangen wir jetzt mal genauer an. Ja, nicht selten verbaut war dieses Modell  von Semikron. Hier schauen wir uns mal die   Beschriftung an: B300 C70. Das bedeutet "B" =  Brückengleichrichter und 300 ist die maximale   Spannung, die das Bauteil vertragen kann in  Volt .Also das ist ein Brückengleichrichter,   der bis 300 Volt vertragen kann. Und  "C 70", das ist der maximale Strom,   den dieser Brückengleichrichter liefern  kann. Also C = "current" und die 70 bedeutet   70 Milliampere. Ja, ansonsten hat dieser  Brückengleichrichter alles, was man auch von   moderneren Silizium-Brückengleichrichtern kennt.  Wir haben zwei Anschlüsse für die Wechselspannung   und dann haben wir hier zwei Anschlüsse, um die  gleichgerichtete Spannung abzugreifen. Was man   hier auch noch sehen kann, der Anschluss "+"  für die gleichgerichtete Spannung, der ist rot   markiert. Man kann das jetzt hier nicht so richtig  genau sehen. Ja, diese Selen-Gleichrichter,   die gibt es heutzutage so nicht mehr. Ich habe  mal einen Defekten aufgemacht. wir schauen   mal ganz kurz rein, wie die aussehen.  Hier ist übrigens die rote Markierung des mit "+" gekennzeichneten Anschlusses, da  ist so ein rotes stück Plastik drin. Und bei   allen anderen ist das schwarz. Man kann es bei  den Lichtverhältnissen hier bei der Aufnahme   nicht richtig sehen. Ansonsten, dieser  Gleichrichter besteht aus vier Kontakten, die sind so hier reingelegt. Dann haben  wir hier Federn auf jedem dieser Pakete   und da ist tatsächlich in jedem von diesen  Karrees ist ein Paket aus Platten drin.   Ich nehme das mal vorsichtig raus. Ja und  das sind tatsächlich, ist das ein Stapel   kleiner Plättchen, die unter anderem mit  Selen bedampft sind und das sind praktisch Halbleiter-Plättchen. Ja man sieht auch hier,  ein paar davon kleben ein bisschen zusammen. Ja. Also, da haben wir das auch mal genauer gesehen.   Ja und hier wie gesagt das ist einfach  nur drauf gesetzt und das wird hier   von diesem Paket dann richtig stramm  aneinander gedrückt - normalerweise. Da kommt dieser rote Marker rein, am Plus-Pol  und dann wäre wir hier noch eine Folie drüber   und eben dieser Deckel hier, der ist  vernietet, so dass das ganze Paket   hier richtig stramm zusammengehalten wird. Ja  das Problem bei diesen Selen-Gleichrichtern:   Die gehen natürlich auch mal kaputt. Solche  Gleichrichter werden nicht mehr hergestellt,   das ist sehr selten geworden. Und wenn man die  austauschen möchte, geht das natürlich. Auch ein   Silizium Gleichrichter beherrscht natürlich  wunderbar die Technik der Gleichrichtung,   allerdings mit ein paar Unterschieden und  zwar: Diese Gleichrichter haben einen relativ   hohen Spannungsabfall, das kann schon mal 20 Volt  sein und solche moderneren Siliziumgleichrichter   haben einen Spannungsabfall von sehr wenigen  Volt. Und deswegen wird man die nicht immer   gegeneinander austauschen können, weil dann  einfach die Spannung nach dem Gleichrichter   noch zu hoch ist. Und das wären dann ja in dem  Beispiel 20 Volt höhere Anodenspannung, das muss   man im Einzelfall schauen, ob das Probleme macht  oder ob das grundsätzlich kein Problem ist. Ja,   wenn es denn Probleme machen sollte und man muss  ist gegen einen Siliziumgleichrichter oder auch   vielleicht auch nur gegen vier Siliziumdioden  austauschen: Ich blende das mal ein, was man da   machen kann, im Prinzip muss man zwischen  den Anschluss ("+") und den Kondensator,   der danach folgt einen Widerstand löten, der eben  diesen Spannungsunterschied in Wärme umwandelt.   So dass man trotz eines Gleichrichters, der  einen weit niedrigeren Spannungsabfall hat,   am Kondensator dann keine höhere Spannung anliegen  hat. Statt so einem Silizium-Brückengleichrichter   ist es auch möglich, einfach vier Dioden zu  nehmen. Zum Beispiel die 1N4007, die hält bis   zu 1 Ampere aus, die wird sehr gerne verwendet  auch in alten Radios, um eben den Gleichrichter   zu ersetzen. Und wie gesagt, das Thema mit  dem Widerstand, den man noch zwischen + und   dem nachfolgenden Glättungskondensator setzt, da  blende ich jetzt auch mal ein Bild ein. Das habe   ich im Internet gefunden, da hat es jemand  geschafft, diese Komponenten tatsächlich in   das Gehäuse von seinem alten Selengleichrichter  einzubauen und das wird nicht immer funktionieren,   das Modell hier ist relativ klein. Aber  ich finde es trotzdem eine coole Idee,   weil man da natürlich die alte Optik komplett  erhält und auch keinen größeren Platzbedarf hat. Jetzt schauen wir uns mal  die beiden Kondensatoren an. Wir haben hier einen aus einer  Schlacht Echolette und ich glaube fast,   dass der vermutlich auch gar nicht original  war, sondern schonmal getauscht wurde. Das   Modell stammt - man sieht es an den Schlangen  - vom Hersteller "Hydra Werk" und hier stehen   ein paar Sachen drauf, die wir uns mal kurz  angucken wollen. Einmal steht da "Elyt rauh",   also das ist ein bipolarer  Elektrolytkondensator "rauh" - "rauh" bedeutet, dass die Anode, also die  Anodenfolie des Kondensators chemisch aufgeraut   worden ist, um die Oberfläche zu vergrößern. Und  eine größere Oberfläche bedeutet auch eine höhere   Kapazität. Das heißt, mit den rauen Kondensatoren  kann man die gleiche Kapazität auf einen etwas   kleineren Formfaktor runterdrücken. Ja, wir  haben ja 50 + 50 Microfarad, das liegt daran,   dass dieser Becher tatsächlich zwei Kondensatoren  beinhaltet. Und der Pluspol vom ersten ist hier,   der Pluspol vom zweiten ist da und der gemeinsamen  Minuspol liegt hier am Gehäuse. Das können wir   uns auch mal etwas genauer anschauen, das  sind ja Schraubkondensatoren. Das heißt,   sie werden von innen festgeschraubt. Wir  haben hier einmal diese Kunststoffmutter,   darunter findet sich eine Federscheibe, die  ist dafür da, um das Ganze auf Zug zu halten,   damit sich da nichts löst. Das ist einfach nur  eine gewellte Metallunterlegscheibe. Dann haben   wir - also das ist jetzt beides von Innen, das ist  im Gerät - und das hier ist jetzt außen. Da haben   wir einmal hier einen Isolator und da haben wir  einen Metallring, der Gehäusekontakt hat. Und hier   ist praktisch der Minuspol, da wird der Minuspol  angelötet. Also, Minus am Gehäuse und hier die   beiden Pluspole der beiden Kondensatoren, die hier  in diesem einen gemeinsamen Gehäuse drin sind. Ja,   das messen wir gleich auch mal nach, ob der  tatsächlich noch 50 Microfarad anzeigt. Jetzt   gucken uns hier mal andere Sachen an. Ja, oben  haben wir "Anwendungskl. HSF". Da sieht man es   etwas genauer, also das ist eine Anwendungsklasse  HSF und diese drei Bezeichnungen stehen für   die untere Grenztemperatur, bei dem man  diesen Kondensator noch verwenden kann,   das ist der erste Kennbuchstabe. Der zweite ist  die obere Grenztemperatur und der dritte Buchstabe   ist die zulässige Feuchtigkeitsbeanspruchung. Und  für diese drei Werte gibt es eben Buchstabencodes   und "H" für die untere Temperatur bedeutet -25  Grad, "S" für die obere Temperatur bedeutet +70   Grad und das "F" für die relative Luftfeuchte,  bei der dieser Kondensator benutzt werden kann,   das ist etwas komplizierter. "F" steht im  Prinzip... die Höchstwerte im Jahresmittel   so 75 % Luftfeuchtigkeit und dann gibt es  noch etwas höhere Werte - für 30 Tage am   Stück darf er glaube ich sogar 95 % aushalten.  Also man kann diesen Kondensator letztlich im Winter draußen und im Dschungel auch  noch verwenden, das ist überhaupt kein   Problem. Also der ist für alles in  unseren Breiten bestens geeignet.   Die nächste Angabe ist "350/385 Volt".  Diese beiden Angaben beziehen sich darauf:   385 würde er noch aushalten, aber für den  normalen Betrieb ist 350 die Höchstspannung,   an der er betrieben werden kann. Aber das würde  er gerade noch aushalten, danach ist er hinüber. Jetzt schauen wir uns mal an, was der hier  noch für eine Kapazität hat. Wie gesagt,   ich bin mir relativ sicher, dass  der schon mal getauscht worden ist,   der ist nämlich etwas neuer als der andere meine  ich. Dafür nehmen wir mal den Kapazitätsprüfer, stellen den mal auf den  Bereich bis 200 Microfarad ein. 58 bis 59 Microfarad. Und die andere Seite ist in etwa auch etwa beim gleichen Wert. Ja,   also diese Kondensatoren haben ja auch  Toleranzen. Ich weiß jetzt nicht genau,   wie die bei dem liegt, es ist ja oft bei  den ganz alten Elektrolytkondensatoren   haben wir -20 bis +50 Prozent. Also der hier  erfüllt denke ich noch einigermaßen die Werte,   die da auch außen drauf stehen. Also  ich denke, den könnte man noch benutzen. Schauen wir uns mal den zweiten an,  der ist von einem anderen Hersteller   "Loewe Opta (Kronach)" und hinten sehen  wir einen bekannten Namen: "Valvo". Ja,   da steht im Prinzip das gleiche drauf, also Elko  50 + 50 Microfarad, Spannungsfestigkeit 350 im   Dauerbetrieb und Spitzen bis zu 385 Volt und wir  haben da auch wieder unsere neue na ja, da steht   -20 / +70 Grad und Minus am Gehäuse. Also der  ist im Prinzip von den Werten exakt das gleiche   wie der andere, auf dem aber "rauh" steht. Und  man sieht auch, der raue ist deutlich kleiner.   Was man an diesem großen Kondensator aber auch  sieht, ich hoffe man kann das auf dem Bild sehen,   der ist schief. Das heißt, er steht auf der  Seite höher heraus. Man sieht das da und das   ist natürlich schon ein schlechtes Zeichen, wenn  die Kondensatoren in sich schief sind. Das sieht   mir fast so aus, als ob der sich hier schon  rausdrückt und mal gucken, ob wir da irgendwas   an den Werten auch erkennen. Also schließen wir  das auch mal an und messen mal die erste Seite: Da messe ich nur noch 16 Microfarad und hier 17 Microfarad. Okay, also der  sieht nicht nur seltsam aus,   der ist auch komplett hinüber. Der hat  fast seine komplette Kapazität verloren. Ja, das war mal ein Blick auf die Kondensatoren  und den Gleichrichter. Diese hier lassen sich   theoretisch auch austauschen, das einzige Problem  ist - also 50 Microfarad Kondensatoren gibt es   natürlich heute auch noch, allerdings müsste man  auf engstem Raum, wenn man die einzeln nimmt,   natürlich da vier Stück unterbringen und das  ist natürlich grundsätzlich ein Problem. Also   es gibt auch noch solche Becherkondensatoren zu  kaufen, den Link werde ich auch mal unten in die   Beschreibung reinsetzen. Nicht mehr unbedingt  zum Schrauben hier unten, da muss man sich unter   Umständen eine andere Sache überlegen wie man das  festmacht. Aber was den Platzbedarf anbelangt,   sind diese Becher-Doppelkondensatoren natürlich  das einzige, was man da irgendwie sinnvoll   reinbauen kann. Weil viel Platz ist ja nicht.  Wir schauen uns jetzt hier in der ganz einfachen   Simulation noch mal ein paar Grundlagen an, was  die Glättung und Filterung nach der Gleichrichtung   angeht, um uns einfach nochmal ins Gedächtnis zu  rufen, warum da diese verschiedenen Bauelemente   in der NG-51 drin sind und was die eigentlich  genau tun sollen und wo da auch die Logik liegt,   wie sie angeordnet sind. Fangen wir mal an. Also  wir haben jetzt hier eine Wechselspannungsquelle,   Amplitude 115 Volt einfach mal für diesen Test.  50 Hertz Frequenz, auf der rechten Seite haben wir   ein Messinstrument, um uns das Ergebnis dieser  Gleichrichtung anzuzeigen oder besser gesagt,   wie diese Spannung, die hier an liegt genau  aussieht. Wir haben einen kleinen Verbraucher,   das ist hier eine Glühlampe. Das hilft uns  schon zu erkennen, ob wir wirklich noch eine   große Restwelligkeit haben, weil dann flackert die  Lampe, oder ob wir es schon mit einer perfekten   Gleichspannung zu tun haben - dann flackert die  Lampe nicht mehr. Und wir haben hier vier Dioden,   die in der Art eines Brückengleichrichters  angeordnet sind. Ja, jetzt schmeißt man das   System mal an und wir erkennen schon, dass die  Spannung nach der Gleichrichtung noch eine sehr   große Restwelligkeit hat. Also das ist noch keine  Gleichspannung und das Instrument zeigt uns hier   an, wir haben eine Frequenz von 100 Hertz. Ist  klar, weil die unteren Halbwellen sind ja nach   oben geklappt worden, also die Periodizität  hat sich verdoppelt und wir sehen hier,   wir haben einen Spannungsspitzenwert von  114 Volt und ein Spannungsminimum von 8,93 Millivolt. Das heißt, wir haben hier noch eine   ziemlich große Restwelligkeit drin und  die müssen wir jetzt raus bekommen,   denn für eine Anodenspannung ist natürlich  so was überhaupt nicht geeignet, das wäre ein   ganz fürchterliches Brummen. Wie machen wir  das? Es geht jetzt erstmal so los, dass wir   einen Kondensator als Glättungskondensator  hinzufügen und das machen wir jetzt mal. Ein 50 Microfarad Kondensator, also praktisch  eine Hälfte unseres Becherkondensators. Und wie wir sehen können, die Lampe flackert zwar  nicht mehr, aber eine gewisse Restwelligkeit ist   noch da, die Vor-Kommastellen von Maximum  und Minimum sind schon gleich, also 113   Volt (leichter Spannungsabfall). Aber das Ganze  fluktuiert noch um immerhin 330 Millivolt und das   wäre als Anodenspannung auch noch nicht unbedingt  ideal, das müssen wir noch viel glatter bekommen.   Wie macht man das? Ja, wir könnten den Grad der  Restwelligkeit durchaus noch etwas verbessern,   indem wir die Kapazität dieses Kondensators  erhöhen. Wir merken uns mal hier oben 330   Millivolt und wir machen jetzt hier mal  einen viel, viel größeren Kondensator rein   und schauen mal, was da passiert. Ja, es ist schon  deutlich weniger geworden. Das Problem ist aber,   ein größerer Kondensator hat auch einen größeren  Ladestrom und das ist immer eine Berechnungs-   oder Abwägungssache, denn diesen Ladestrom  muss ja unser Brückengleichrichter liefern   und wir haben ja vorhin gesehen, der hat einen  maximalen Strom, den er liefern kann und der   sollte nicht überschritten werden. Deswegen kann  man diese Restwelligkeit nicht alleine dadurch   reduzieren oder weg bekommen, dass man hier  einfach einen riesigen Kondensator reinsetzt,   sondern das muss man ein bisschen anders machen.  Und dieses "anders" sieht in der Regel so aus,   dass man jetzt nach diesem Glättungskondensator  noch ein paar Filterglieder einsetzt. Und das   machen wir jetzt mal. Ja, wir haben jetzt hier  einen Filter hinzugefügt: Vom Aufbau ist schon   erkennbar, das ist ein Tiefpass 1. Ordnung.  Ein Widerstand 1 Kilo-Ohm und ebenfalls wieder   ein 50 Microfarad Kondensator. Wir haben jetzt  hier praktisch unseren ersten Becherkondensator   zusammen. Und wie wir sehen können, ist jetzt die  Restwelligkeit auch sehr, sehr gering geworden.   Wir sind nur noch bei 8,26 Millivolt und das  ist schon gar nicht schlecht. Wieder in kleiner   Spannungsabfall über diesen Widerstand, das ist  auch normal, das muss man auch einberechnen. Aber   das geht noch viel besser und zwar, indem man  einfach noch einen zweiten Tiefpass reinsetzt. Auch wieder einen 50 Microfarad Kondensator  und einen 10 Kilo-Ohm Widerstand und bei der   Echolette - wir erinnern uns, wir haben  ja zwei Doppelkondensatoren - bei der   Echolette kommt tatsächlich sogar noch ein  weiteres Filterglied, das ich jetzt hier   aus Platzmangel weglassen muss. Das ist der  Nachteil dieser einfachen Simulationssoftware,   ich habe nur diesen Platz und ich könnte es  natürlich auch ein bisschen anders anordnen,   aber dann wird es auch wieder unübersichtlich.  Aber das soll uns mal reichen, um das Prinzip zu   erklären und wenn diese Kondensatoren sich gleich  aufgeladen haben, dann können wir mal schauen,   was hier die verbliebene Restwelligkeit ist. Ja,  wir sehen jetzt hier, die Restwelligkeit ist in   einem sehr niedrigen Mikrovoltbereich angekommen,  wir haben natürlich noch einen weiteren   Spannungsabfall über diesen Filtergliedern,  aber das muss man halt einberechnen. Ja,   also wie kann das jetzt sein, dass diese Filter  die Restwelligkeit weg bekommen? Diese Filter,   diese "Tiefpässe" - wie der Name schon sagt -  haben eine Grenzfrequenz und es passiert nur,   was unterhalb dieser Grenzfrequenz liegt.  Ich werde hier gleich nochmal einblenden,   wo diese Grenzfrequenz jeweils liegt  für dieses Filter und dieses Filter. Ja, wir werfen jetzt noch mal ganz kleinen Blick  auf das Schaltbild. Ich möchte noch mal zeigen,   wie wichtig die spezielle Anordnung der Glättung  und der Filterglieder nach der Glättung ist. Also   wir haben jetzt hier unseren Brückengleichrichter,  wir haben da den Glättungskondensator,   wir haben hier unseren 1 Kilo-Ohm Widerstand  und praktisch mit diesem Kondensator unser   ersten Tiefpass. Hier ist der 10 Kilo-Ohm und  ergibt hier den zweiten Tiefpass und da haben wir   nochmal einen 22 Kilo-Ohm, der mit diesem letzten  Kondensator den dritten Tiefpass zur Filterung   der Restwelliigkeit ergibt. Und die Anordnung ist  nicht ganz zufällig, denn nach diesem allerletzten   Filter wird ja praktisch die Anodenspannung  für die Eingangsröhren bereitgestellt und   für die Röhren des Wiedergabeverstärkers.  Und wir reden hier ja von Kleinstsignalen,   die deswegen natürlich auch sehr, sehr  stark verstärkt werden. Und jeder Brumm,   der hier noch da ist bei der Anodenspannung  wäre da sehr hinderlich. Und den würde man sehr,   sehr laut hören. Und deswegen bekommen diese  Röhren ihre Spannungsversorgung ganz am Ende   der Glättung und nach vorne hin wird es nicht mehr  ganz so wichtig. Da kann man praktisch auch alle   anderen versorgen, aber das ist sehr wichtig, dass  am Ende der der Siebkette diese Röhren stehen,   die die kleinsten Signale verstärken und  die auch eine sehr steile Verstärkung haben. Abschließend wollen wir uns eine kleine Sache  nochmal anschauen. Wir haben ja vorhin gesehen,   dass einer unserer Becherkondensatoren  fast seine komplette Kapazität verloren   hat. Und die Frage ist: Würde man denn  das jetzt merken? Der hat ja nur noch   17 Microfarad gehabt und würde man denn das  jetzt überhaupt merken im laufenden Betrieb,   dass das Ding eigentlich hinüber ist?  Ja, wir können es uns ja mal anschauen,   was passiert in der Simulation, wenn wir jetzt  hier von 50 Microfarad auf 17 runter gehen.   Schauen wir uns das mal an, wir haben ja hier  unseren unsere Restwelligkeit genau im Auge. Ja, wir sehen, dass der Wert immer noch  sehr, sehr niedrig ist. Also es hat sich   nicht in einer Art und Weise verändert, dass  es jetzt wirklich katastrophal schlechter ist   obwohl dieser Kondensator ja fast seine komplette  Kapazität verloren hat. Man sieht trotzdem noch,   das Ergebnis ist gar nicht so wahnsinnig schlimm.  Es ist die Frage, ob man das merken würde, dass   dieses Bauteil eigentlich hinüber ist. Vielleicht  hängt es auch einfach ein bisschen davon ab,   an welcher Stelle der Siebkette der kaputte  Kondensator sitzt. Wir wollen mal schauen,   was passiert, wenn wir den Glättungskondensator  auf einen so niedrigen Wert setzen. Ja,   auch hier zeigt sich, dass das Ergebnis nicht  katastrophal schlechter ist, aber wir haben ja   jetzt die ganze Zeit auch nur einen Kondensator  mit einem schlechten Wert ausgestattet.   Machen wir es doch einmal auch so, wie es in  Realität bei diesem gemessenen Kondensator war,   dass einfach beide Hälften in gleicher Weise  schlecht sind. Setzen wir den auch mal auf 16,5. Ja, da sieht man, da ist der Wert jetzt  natürlich schon erheblich schlechter. Aber   wir sind immer noch im Mikrovolt Bereich. Ja  und da stellt sich natürlich schon die Frage,   ich habe da auch keine abschließende Antwort,  weil ich es nicht aus Eigenversuch kenne: Wie   viele von den Echoletten eigentlich mit vollkommen  kaputten Kondensatoren durch die Welt spielen?   Denn man sieht sie ja meistens tatsächlich  noch mit ihren Original Becherkondensatoren.   Und selbst wenn diese Werte sehr, sehr schlecht  sind, scheint dann noch genug Spielraum zu sein,   um immer noch eine ziemlich glatte Spannung raus  zu bekommen. Also das ist auf jeden Fall spannend,   würde mich mal interessieren, was ihr so  bei Euren Kondensatoren für Werte messt. Ja, ich hoffe ihr seid bis zum Schluss  drangeblieben und bedanke mich,   dass Ihr dieses Video angeschaut habt.  Und ich hoffe, Euch auch beim nächsten   mal wieder begrüßen zu können. Über Eure  Kommentare, vielleicht auch Einwände,   vielleicht liege ich irgendwo ganz falsch, würde  ich mich sehr freuen. Deswegen kommentiert gerne,   ich freue mich drauf. Bis  zum nächsten mal! Tschüss!